Heiß, megaheiß, ist es im Hafen, der Schweiß läuft und zahlreiche kleine und größere Jobs stehen an, wie eigentlich immer nach der Ankunft in einem Hafen. Das Großsegel auftuchen, alle Leinen klarieren, das Landstromkabel legen, Nico sofort Gassi führen, beim Hafenmeister anmelden. Bei längeren Nachdenken ließe sich sicher noch der eine oder andere Punkt hinzufügen. Doch gestern war es soooooo heiß, kein Windhauch sorgte für Abkühlung. Umso schöner ist es dann, wenn die lieben spanischen Liegeplatznachbarn direkt zu einem kühles Bierchen einladen. Wer sagt da schon nein, das kommt natürlich auch nicht jeden Tag vor, sonst würde ich das hier garnicht erwähnen.
Am späten Nachmittag sind wir zum großen Eroski gepilgert, der kein Erotik-, aber dafür ein gut ausgestatteter spanischer Supermarkt ist, sogar mit gratis Lieferservice. Servicio al domicilo, also nach Hause. Aus diesem guten Grunde wurde der Einkaufswagen immer voller. An der Kasse gab es dann ein paar kleine Feinabstimmungen bezüglich der Lieferung zu regeln, was Cornelia mit Engelsgeduld und Sprachkenntnis gelang.
Die erste Nacht im Hafen nach langen vier Wochen vor Anker war super ruhig und ganz entspannt. Am Ankerplatz schläft es sich gut, aber eine kleine Restanspannung bleibt doch immer, und zwei- bis dreimal in der Nacht erfolgt der Kontrollblick nach draußen, ob man noch am gleichen Platz liegt. Heute Morgen haben wir uns dann in die Arbeit gestürzt, Cornelia hat die Hafenwaschmaschine viermal gefüllt und geleert. Ich habe währendessen reichlich Edelstahl auf Glanz poliert.
Dann gab es – wieder von spanischer Nachbar-Seite – ein verlockendes Angebot. Wir wurden eingeladen, mit dem gemietetn Wagen zum imposanten Cap Formentor mitzufahren.
Das Kap ist die nördlichste Spitze von Mallorca, die wir jetzt schon zweimal von der Wasser-, aber noch nie von der Landseite aus gesehen haben.
Endlose (Haarnadel)-Kurven gung es mit Mietauto, uns und spanischer Familie nach oben. Dort angekommen, hatten wir so einen fantastischen Ausblick auf die umliegenden Berge, auf steile, zum Meer hin abfallende Felswände und auf das Meer selbst.
Anschließend sind wir alle zu einem schönen Strand in der Cala Pi gefahren, ins kühle Nass gehüpft, um anschließend in einer Strandbar lecker zu essen.
Am frühen Abend war der schöne Ausflug zu Ende, der Kopf voll mit zahlreichen neuen Eindrücken und mein noch kleiner spanischer Wortschatz um ein paar Worte reicher.
Muchas Gracias, queridos vecinos – Vielen Dank, liebe Nachbarn!