macht noch keinen Sommer, sagt man so. Einen Tag segeln und fast ein ganzer Tag motoren liegt nun hinter uns und wir erreichen soeben die Südspitze Sardiniens. Die ersten 48 Stunden auf dem Mittelmeer sind gut verlaufen. Der erste Tag hat uns mit viel Wind einiges abgefordert, aber das ist ja genau das, was wir wollen. Die Hexe hat sich auch bei über 35 Knoten Wind gut betragen, klein gerefft ging es mit über 10 Knoten schnell voran. Unser Topspeed lag bei 17 Knoten.
Seit ein paar Stunden haben wir eine kleine Schwalbe an Bord, gestern war sogar ein Spatz zu Besuch, 50 Seemeilen weit vom nächsten Land entfernt, und am Abend haben drei Schwalben kurz um unser Großsegel “Fangen” gespielt. Für die kleine Bordschwalbe machen wir jetzt einen Umweg und schippern ganz dicht unter die Küste, damit der Jungvogel ans sichere Ufer fliegen kann. Brot und bereit gestelltes Wasser nimmt sie nicht an.
Aber damit nicht genug der Tierwelt: Gestern Nachmittag hat uns zweimal kurz ein einsamer Delphin besucht, und seit gestern Mittag bis heute Morgen schwammen im Meer Abermillionen von Portugiere-Quallenbabies, hoffentlich haben die genügend natürliche Feinde!
Der Sommer ist hier im Süden Sardiniens angekommen, es ist schön warm, der Wind dabei sehr schwach. Im Moment wechseln wir zwischen Motor und Leichtwindsegel hin und her. Ab 5 Knoten Wind können wir segeln. Für heute Mittag ist Westwind um die 3 Beaufort vorhergesagt, das würde gut passen. Es sind noch 140 Seemeilen bis Bizerte in Tunesien, die Stimmung an Bord ist wieder super, Cornelia hat soeben ein großes Problem gelöst. Seit gestern haben die Lichtmaschinen der Motoren keinen Strom mehr ins 24-Volt-Bordnetz geladen, weil ich am Lademonitior was falsch eingestellt habe. Männer und Technik eben…
Jetzt versucht sie sich am Spannungswandler, weil der ebenfalls den Dienst standhaft verweigert, zuviel Elektronik für mich (Dabei lag es nur an den vorher ausgestellten 230-Volt-Sicherungen, das fiel dem Skipper beim Telefonieren ein).