Um 11:00 Uhr sind wir in der Marina in Bizerte angekommen, nach drei Tagen auf See. Mit dem ersten Licht des Tages konnte man schon die Küste sehen, ich fand das sehr aufregend, Afrika liegt voraus, ein Kontinent, auf dem wir noch nie waren. Es war eine schöne Überfahrt (das Logbuch dazu gibt es demnächst unter der Rubrik „Logbücher“), und wir schauen auf die grünen Hügel im Norden von Tunis. Weiße Ortschaften liegen dazwischen, in der Ferne kann man die Stadt Bizerte sehen.
Wie vereinbart rufe ich den Hafenmeister an, er hat uns schon auf dem AIS verfolgt, sagt „Bienvenue“ und erwartet uns mit drei Jungs, die sofort an Bord springen, um die Moorings zu nehmen. Allerdings sind diese so voller Muscheln, dass Volker sagt, hier bleibe er nicht, das verkratzt ja das ganze Gelcoat! Ob wir uns längsseits hinlegen wollen, fragt der Hafenmeister, immer noch freundlich, „Oui, s’il vous plaît“, sagt Volker. Mit den Jungs fahren wir an den nächsten Steg, und legen dort an, alles ist wieder gut.
Sofort kommt auch die Immigration mit einem Polizisten in schussfester Weste, diese beiden sind ebenfalls sehr freundlich, heißen uns willkommen in ihrem Land, und wir füllen die zahlreichen Papiere aus. Eine Stunde später haben wir einen Stempel im Pass, und sind sozusagen angekommen.
Auch hier ist der 1. Mai Feiertag, offensichtlich gibt es Aufmärsche oder Ähnliches in der Stadt, man hört nur skandierendes Singen. Und in regelmäßigen Abständen rufen die Muezzin von den Türmen der Gotteshäuser zum Gebet, hier gibt es viele davon, und so entsteht am Hafen eine schier unglaubliche Kakophonie!
Am Nachmittag kommen Harald und Rolf mit ihrer Catana an, nachdem auch sie einklariert haben, gehen wir zu viert in die Stadt, und sind beeindruckt. Ob es am Feiertag liegt oder immer so ist, es sind unglaublich viele Menschen unterwegs, sitzen in den Cafés am alten Hafen, laufen mit uns durch die Straßen, eine unglaubliche Zahl von Katzen labt sich an den essbaren Abfällen.
Überhaupt Abfälle! Überall fliegt Plastik herum, Müll liegt an allen Ecken und Kanten, da kann man noch nachbessern. Die Geschäfte haben geöffnet, und zahlreiche fliegende Händler bieten auf den Gassen ihre Waren feil.
Das beste sind die fliegenden Schuhverkäufer, denn die haben einfach einen großen Haufen mit allen Arten von Schuhen, aber nicht etwa paarweise schön ausgelegt, sondern sozusagen zum Zusammensuchen.
Es gibt zahlreiche Geschäfte mit orientalischen Frauenkleidern, ca. zwei Drittel der Frauen tragen Kopftuch und lange Röcke, die anderen sind westlich gekleidet, in Jeans und mit offenen Haaren.
Offensichtlich gehen auch die Geschäfte an dem Feiertag ziemlich gut, erst nach langem Suchen finden wir einen Geldautomaten, der noch bestückt ist, die anderen waren alle schon leer gezogen. Am heutigen Abend essen wir bei uns an Bord, voller neuer Eindrücke.
Vielen Dank für’s eindrückliche Beschreiben eurer Abenteuer! Wir sind dabei. Liebe Grüße aus HD, Astrid und Jörg
Ja toll! jetzt sitzen wir uns gegenüber:))))
na ja schräg gegenüber…. ganz lieben Gruß