Am Dienstag war es richtig kalt, windig und unfreundlich, Volker weiterhin krank auf der Couch, also sind Kirsten, Birger und ich in die Museen gegangen. Angefangen haben wir mit dem römischen Theater, schließlich wollten wir auch einmal auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten… Zunächst haben wir aber erst einmal etwas über die Geschichte Cartagenas gelernt, es gab einen Film in Form einer Fernseh-Dokumentation, den haben wir uns einfach zweimal angeschaut, das half unserem Verständnis.
Erst Ende des 20. Jahrhundert wurde das römische Theater entdeckt, da es im Laufe der Jahrhunderte mit Häusern aus den verschiedensten Epochen zugebaut wurde. Die alten Säulen wurden dabei als Fundamente für die neuen Behausungen benutzt, Steine zum Hausbau verwendet, usw. Nun kann man das Theater wieder in seinen Ausmaßen erkennen, zum Teil sind die alten Fundamente der Häuser erhalten, aber das Orchestrion und die Bühne dürfen auch betreten werden.
Im Castillo de la Concepción lernt man noch mehr über die wechselhafte Geschichte Cartagenas, der Entstehung unter Hasdrubal, mit dem Namen Carthago Nova, später kamen die Vandalen, die Muslime, und die Römer und schlugen sich um die Stadt. Allerdings verschwand sie zwischendurch auch aus den Annalen der Geschichte, verkam bis zur Bedeutungslosigkeit, hatte nur noch 500 Einwohner unter den „allerchristlichsten Majestäten“ Ferdinand und Isabella, weil die lieber den Seeweg nach Indien gefunden hätten, als sich im Mittelmeer zu engagieren; erst im 17. Jahrhundert erlangte Cartagena wegen des geschützten Hafens und der umliegenden Silber- und anderen Minen seine Bedeutung zurück. Viele Bauten aus dieser Zeit zeugen von dem Großbürgertum, das sich etablierte. Im spanischen Bürgerkrieg war Cartagena mit Alicante die letzte Festung der Republikaner, die an General Franco fiel.
Heute morgen versprach der Wetterbericht für einen Tag Sonne und warme Temperaturen, der Skipper ist immer noch malad, also machen wir zu dritt, nein, natürlich zu viert mit Nico, einen Ausflug zum Mar Menor, einer Bucht, die durch die Halbinsel “La Manga” vom Mittelmeer abgetrennt wird.
Angefangen haben wir mit dem Cabo de Palos, der Landspitze mit Leuchtturm ganz am Anfang der Halbinsel, auf der einen Seite mit einer wilden und zerklüfteten Küste, auf der anderen Seite mit langen Sandstränden.
Auf der langgezogenen Halbinsel selbst stehen „Bettenburgen“ neben netten Ferienhäusern; im Sommer ist hier bestimmt die Hölle los, jetzt war es ganz friedlich.
An der Brücke kurz vor den Salinen sehen wir den großen Yachthafen, aber leider geht danach die Straße nicht mehr weiter, wir müssen umkehren, um zu der anderen Seite des Mar Menor zu kommen.
Dort finden wir bei einem Spaziergang an der Uferpromenade in “Los Alcátares“ ein kleines Café, das von einem holländischen Paar bewirtschaftet wird, wo wir uns mit Toasties und Bitterballen stärken, bevor wir uns wieder zu unserem „kranken Huhn“ begeben, wie Kirsten Volker nennt, aber dem geht es besser, er kann schon wieder Wasser einfüllen und am Kochtopf stehen, smile.
Wenn es, wie versprochen, morgen grau ist und regnet, geht es mit der Kultur weiter.