Hoch hinaus und tief hinunter – nur Grasse enttäuscht

Am Ende standen heute 285 gefahrene Kilometer bei einer Fahrzeit von 5 Stunden und 51 Minuten auf dem Tacho, der magere Durchschnitt, 49 Kilometer pro Stunde mit dem Auto.

Der Bus bringt Allegra und Leonard zum Flughafen

Der Bus bringt Allegra und Leonard zum Flughafen

Kleiner Zeitsprung – nachdem vor zwei Tagen Allegra und Leonard die Heimreise angetreten hatten, haben wir gestern einen Großwaschtag eingelegt und die Hexe innen und außen so richtig auf Vordermann gebracht. Vier Maschinen Wäsche gewaschen, das Deck gereinigt, poliert und gewachst, den Teppich grundgereinigt und kleine Reparaturen durchgeführt.

Der Mineralwasserautomat am Hafen von Cannes, ein super Service

Der Mineralwasserautomat am Hafen von Cannes, ein super Service

Das Ganze bei 34 Grad im Schatten, die Außendusche und Kaltgetränke waren heiß begehrt. Im Hafen gibt es jetzt neuerdings einen Getränkeautomat, wo man sich seine Mineralwasserflaschen mit richtig kaltem „bizzeligen” oder „platten” Wasser auffüllen kann.

Dafür stand dann heute ein Ausflug auf der Tagesordnung. War nur die Frage, ob mit dem Auto oder im  Rahmen eines Hubschrauberrundflugs. Nachdem wir die Preisliste für den Helikopterflug gesehen haben, ist das Pendel deutlich zum Auto hin ausgeschlagen.

Der Canyon schlängelt sich durch schroffe Bergketten

Der Canyon schlängelt sich durch schroffe Bergketten

Ziel waren die Gorges du Verdon, die größte, höchste, längste und steilste Schlucht, auch bekannt als der Grand Canyon von Europa. 100 Kilometer nordwestlich von Cannes liegt diese berühmte Schlucht, durch deren Mitte der Fluss Verdon strömt, mal ruhig dahinfließen und auch an machen Stellen wild reißend.

mit kleinen Booten darauf

mit kleinen Booten darauf

Großartiger Ausblick

Großartiger Ausblick

Faszinierende Landschaften

Faszinierende Landschaften

Tiefe Einschnitte trennen die zerklüfteten Höhen

Tiefe Einschnitte trennen die zerklüfteten Höhen

Steinlawinen haben tiefe Einschnitte hinterlassen

Steinlawinen haben tiefe Einschnitte hinterlassen

 

Ein idyllisches Bergdorf

Ein idyllisches Bergdorf

Spektakuläre Landschaft insgesamt, steil abfallende Felswände, Nadelbäume die sich mit ihren Wurzeln, Halt suchend, in den Fels krallen, dazwischen kleine einsame Ortschaften. Die Straße ist oft gerade nur so breit, dass zwei Autos eben so aneinander vorbeipassen, serpentinenartige Kurven, steile Steigungen und dunkle Tunnels. Es wird geklettert, mit dem Bungeeseil von Brücken gesprungen, im Wildwasser geschwommen und natürlich Rennrad gefahren.

Der Lac du Ste. Croix

Der Lac du Ste. Croix

Und dann liegt sie plötzlich da, eine Hochebene mit Landwirtschaft, das Ende der Schlucht und der kristallblau schimmernde Lac de Ste. Croix, ein riesiger Bergstausee.

Ein Bad im eiskalten Gebirgsee

Ein Bad im eiskalten Gebirgsee

Auf dem Rückweg haben wir uns den Spaß gemacht, und im 12 Grad kalten Bergbach gebadet.

Dann sollte eigentlich, zumindest für Cornelia, der Höhepunkt des Tages folgen, ein Besuch in der Stadt des Parfüms.

Die (leider verschlossene) Tür zur Kathedrale ist wunderschön verziert

Die (leider verschlossene) Tür zur Kathedrale ist wunderschön verziert

Alle Schwesterstädte sind im Parfümgarten aufgezählt, und alle fünf Minuten wird dort ein Duft ausgeströmt

Alle Schwesterstädte sind im Parfümgarten aufgezählt, und alle fünf Minuten wird dort ein Duft ausgeströmt

Martialisches Gitter am Hotel de Ville

Martialisches Gitter am Hotel de Ville

Nach gefühlt gefahrenen 1000 engen Kurven kamen wir in Grasse an. Jener Ort, in dem das fulminante Ende von „Das Parfüm“ von Patrick Süsskind spielt. Ein Bestseller als Buch und ein Erfolgsfilm in den Kinos.

… oder hinter jener?

… oder hinter jener?

Hierin hat Nico gebadet, und das Gemäuer ist auch eine Filmkulisse wert

Hierin hat Nico gebadet, und das Gemäuer ist auch eine Filmkulisse wert

(Ich habe den Platz gesucht, auf dem der fulminante Höhepunkt des Films spielt, als Grenouille, bereits zum Tode verurteilt für die Morde an den schönen Mädchen, deren Duft er in seinem Parfüm konserviert, durch eben diesen Duft eine Orgie provoziert, an die sich am nächsten Tag keiner mehr erinnern mag, so dass er begnadigt wird. Das muss der Platz vor der Kathedrale sein, aber im Film wirkt er viel weiter und mächtiger als in der Wirklichkeit…)

Hier könnte Grenouille zuschlagen…

Hier könnte Grenouille zuschlagen…

Nach einem kurzen Bummel durch Grasse waren wir uns beide einig, dass diese Stadt doch nicht so schön wie gedacht ist. Der erbarmungslose Zerfall von Gebäuden, lieblos gestaltete öffentliche Plätze und der fehlende Charme, vermitteln ein anderes Bild von dieser Stadt als „Das Parfüm“. Schade.

Die "Seifen-Rohlinge" warten auf eine liebevolle Weiterverarbeitung

Die “Seifen-Rohlinge” warten auf eine liebevolle Weiterverarbeitung

Das Parfümlabor bei Fragonard

Das Parfümlabor bei Fragonard

Umso beeindruckter waren wir von der Parfümerie Fragonard. Hier konnten wir uns in der Ausstellung und in den Produktionshallen ein Bild davon machen, wie Parfum, Cremes und Seife hergestellt werden. Kurzweilig und interessant. Und ein Erlebnis für die Nase!

So schön sehen die fertigen Produkte im Regal aus

So schön sehen die fertigen Produkte im Regal aus

Hinterher im Auto war es uns fast zuviel, was da alles noch an Geruchsstoffen auf unserer Haut herumkroch, so viel haben wir ausprobiert.

Die letzten 10 Kilometer nach Cannes verliefen unspektakulär, insgesamt waren wir neun Stunden unterwegs gewesen und kehrten um viele Eindrücke reicher zum Boot zurück.

Ein Blick ins Dach der Jurte

Ein Blick ins Dach der Jurte

Alleine schwingt die Schaukel nur halb so gut

Alleine schwingt die Schaukel nur halb so gut

Was gab es sonst noch so? In Cannes fand vor zwei Tagen, abends ein Fischerstechen statt. Im Hafen wirbt Kasachstan um Touristen und hat dazu eine original kasachische Jurte aufgestellt. Ein großes Zelt, errichtet auf einem Gerüst von unzähligen Holzstöcken, mit verzierten Fellen bedeckt. Die Jurte dient den wandernden Nomaden noch heute als Zuhause. Vor dem Zelt gibt es eine Schaukel für zwei, mit einem langen Holzbrett, das an zwei Seilen aufgehangen ist, und die nur dann in „Schwung gerät“, wenn beide Schaukelnde sich in Eintracht bewegen. Wir haben es ausprobiert und nach einer Weile hatten wir den Dreh raus, die Eintracht auf der Schaukel.

links: Bonnie, rechts, müde: Clyde

links: Bonnie, rechts, müde: Clyde

Gestern Abend haben wir im Pub dann noch Bonnie und Clyde getroffen, nicht als Gangsterduo, sondern als liebe Vierpfoter. Kleine Jack Russels, jung, verspielt und ganz süß. Nico hatte kein Interesse an dem Jungvolk und lieber demonstrativ unter dem Kneipentisch weitergeschlafen.

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