Der letzte Morgen in Sankt Anton bescherte den Skifahrern Neuschnee und damit weiche Fälle. Allegra und Volker haben sich, vom Frühstück frisch gestärkt, auf den Weg gemacht, haben Christian zu den Schleppliften begleitet, an denen er heute, am letzten Skifahrtag, entspannter üben kann, weil die Schneebedingungen noch besser sind.
Die anderen beiden versuchen sich am Galzig-Lift, einer wirklich phänomenalen Konstruktion, bei der die Gondelkabine vom Einsteigeplatz mit riesigen Rädern eine Etage höher getragen wird, und erst dann nach draußen startet. So haben die Skifahrer darunter genügend Platz, weil die Gondeln aus der oberen Etage starten. Leider hatten die beiden Pech, oben fuhren wegen des Schneesturms keine anderen Lifte, und es gab nur eine absolut überfüllte Talabfahrt. Also sind sie mit der Gondel wieder in den Ort gefahren, um ihr Glück auf der anderen Seite, beim Rendl-Lift zu versuchen und wurden mit schönstem Schnee und wunderbaren, aber sehr anstrengenden Abfahrten belohnt. „Das Fallen tat halt nicht weh“, so der Kommentar, nachdem sie wohlbehalten wieder im Ort angekommen waren und wir uns ein letztes Mal im Basecamp zum Après-Ski getroffen haben.
Larissa und ich haben derweil die Hunde gehütet, Nico geht es immer noch nicht so gut, er hat zwar keine offensichtlichen Schmerzen mehr, aber er trinkt nur mäßig und frisst absolut nichts. Nana hingegen liebt den frisch gefallenen Schnee und würde am liebsten den ganzen Tag darin rumtollen, Schneebällen hinterher rennen, sich im Neuschnee wälzen, Stöckchen suchen oder, falls sie nicht frei laufen darf, mit ihrer langen Leine spielen.
Abends gab es ein Abschiedsessen beim Grieswirt, zum letzten Mal haben wir uns mit österreichischen Spezialitäten verwöhnen lassen, und waren danach so satt, dass wir nicht einmal mehr zur abendlichen Partie „Wizard“ fähig waren. Nico ist brav mitgelaufen, die Strecke zum Restaurant und zurück, nur essen will er immer noch nichts, nicht einmal das Stück Tafelspitz, das ich mir von meinem leckeren Hauptgang habe einpacken lassen.
In der Nacht hat es dann noch einmal geschneit, ca. 25-30 cm Neuschnee lagen heute morgen auf den Straßen von Sankt Anton. Glücklicherweise hat Volker gestern schon einmal die Autos vom Schnee befreit, so mussten heute nur die in der Nacht gefallenen Flocken abgekehrt werden. Schon früh begannen die Schneepflüge, die Straßen frei zu räumen. Bis wir gegen neun Uhr unser Auto beladen hatten, war immerhin der Hotelparkplatz befahrbar und auch die Straße bis zum Arlbergtunnel konnte man langsam ohne Schneeketten hinunter schleichen.
In dem Tunnel gab es – natürlich – keinen Schnee, nach den gut 12 Kilometern ging es mit Tempo 30 bei fortwährendem Schneefall weiter, aber es lief gut für uns. Die Kinder, die ca. eine Stunde später abgefahren sind, standen hier erst einmal bös im Stau, hoffentlich geht es bei ihnen gut weiter.
Bei uns staute es lediglich noch einmal an der Schweizer Grenze, und Volker wurde ganz schön angeschnauzt, weil er nicht angehalten hat zur Grenzkontrolle, in übelstem Kasernenton. Man sollte nicht meinen, dass wir uns im Europa des 21. Jahrhunderts befinden!