Marseille

10. Oktober 2015, Montag, Baro 1012, bedeckt mit sonnigen Abschnitten, Wind umlaufend, später NNW um 4
Porquerolles 09:15 – Marseille 17:00, 50 sm

Der Abschlussfelsen der Calanques

Der Abschlussfelsen der Calanques

Frohgemut sind wir früh gestartet, es waren nördliche Wind, bis Toulon kommen wir gut voran, dann lässt der Wind nach, und ich will noch nicht mal das Logbuch mit den Motorstunden danach langweilen. Das gibt uns natürlich genügend Zeit für Überlegungen und Planungen, aber segeln ist besser.

Fantastischer Blick vom Hügel über die Bucht von Marseille

Fantastischer Blick vom Hügel über die Bucht von Marseille

Erst ab der Bucht von Marseille kommt der Wind zurück, und wir segeln immerhin noch sechs Meilen, schauen einem großen Katamaran beim Foilen, also beim Schweben auf Flügelchen zu. In der Société Naval de Marseille gibt es einen Liegeplatz für uns, schön, wieder in Marseille zu sein, wir lieben diese Stadt!

Nur ein einziges Exemplar lag im Schaufenster

Nur ein einziges Exemplar lag im Schaufenster

Wir machen am frühen Abend einen ausgedehnten Spaziergang, freuen uns, bekannte Plätze wieder zu treffen, finden neue Ecken und Geschäfte. In einem Buchladen ist eine Lesung, die Autorin sitzt vorne, und mit Mühe können wir den Titel des Buches entziffern: „Les sorcières de la République“, die Hexen der Republik, wenn da nicht alle Zuhörer gerade gebannt lauschen würden, hätten wir ein signiertes Exemplar erstanden!

Wir würden sicher auch noch ein bisschen länger durch die Straßen schlendern, aber es ist – vor allem mit dem nordwestlichen Wind – saukalt. Glücklicherweise ist das Pub geheizt oder nur von den vielen Menschen aufgewärmt, die sich – auch an einem Montag – zur Happy Hour treffen.

11. Oktober 2016, Dienstag, Baro 1010, bedeckt, NNW 4 zu Beginn
Marseille 10:30 – Marseille 12:00, 9,5 sm

Noch sieht es gut aus

Noch sieht es gut aus

Guten Mutes verlassen wir den schützenden Hafen, wollen den Nordwind ausnutzen, um entweder bis zum Cap Couronne mit der Stadt Carro, oder, falls der Wind günstig dreht, auch die 60 sm bis LGM zu segeln. Draußen empfängt uns eine unangenehme Welle, schon das Setzen des Großsegels wird zur Herausforderung, der Baum schlägt hin und her, und ist von mir fast nicht zu halten. Schließlich ist das Segel oben, der Hund mit den Nerven am Ende, ich hole ihn raus, er legt sich auf dem üblichen Platz in sein Körbchen und ich decke ihn mit Volkers Fließjacke zu. Fast hoch am Wind geht es bei 10-13 Knoten rasch voran, zwischendurch gibt es kleine Flauten. Dann scheint sich der Wind zu stabilisieren, ich hole einen Frühstückskeks, und auf einmal frischt der Wind auf, weg mit den Keksen, wir müssen reffen! Schon während der Reffens nimmt der Wind auf 35 Knoten zu, wir binden gleich Reff 2 ein, verkleinern die Fock auf Handtuchgröße, der Wind dreht auf Nordwest. Genau da wollen wir hin. Die ersten Wellen spritzen voll ins Cockpit, wir bekommen ein paar Salzduschen ab. “Nee”, sagt Volker, “das machen wir nicht, da geht ja alles kaputt, wir drehen um.“

Gesagt, getan, schon ist das Leben angenehmer, der Wind von hinten raubt einem nicht die Haare vom Kopf, und erstaunlicherweise wird er, je näher wir an Marseille kommen, immer weniger. Egal, für heute haben wir genug von Wind und Meer. Morgen früh werden wir versuchen, die eher östlichen Winde auszunutzen, um am Spätnachmittag in La Grande Motte zu sein.

Die älteste Bäckerei von Marseille

Die älteste Bäckerei von Marseille

Navettes ist die Spezialität

Navettes ist die Spezialität

mit schönem Interieur

mit schönem Interieur

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