Meditatives Mittelmeersegeln

mit einem Hauch von Wind aus Süd stand am Montag auf dem Programm. Zwischen 4 und 6 Knoten zeigt der Windmesser an, das entspricht gerade mal rund 7-11 Stundenkilometern Windgeschwindigkeit. Nicht viel für unsere ca. 9 Tonnen schwere “Hexe”, aber glücklicherweise doch genug, um mit 3,5 bis 5 Knoten dahinzuschippern.

Genussvolles Segeln bei prallem Sonnenschein, das beste dazu, die See ist spiegelglatt. Die sonst sonntäglichen Motorbootausfahrer sind wohl zurück an ihrem Arbeitsplatz, nur einmal schickt ein motorender Großsegler unangenehme Wellen zu uns, die uns heftig rollen lassen.

Manchmal ist die Freude des Segelns, gerade bei wenig Wind, größer als bei viel Wind. Segeln wird dann filigran, die optimale Segeleinstellung immens wichtig und der perfekte Feintrimm wirkt sich entscheidend auf den Vortrieb aus.

Die Segel stehen gut getrimmt, werden dabei optimal vom Wind umströmt. Beim Spiel mit den Schoten geht es um wenige Zentimeter, Feinfühligkeit und ein gutes Auge sind gefragt. Der erfahrene Blick erkennt rechtzeitig Windböen an der Kräuselung der Meeresoberfläche und sieht auch andererseits die Stellen an denen das Meer reglos rumwabbert und kein Wind herrscht. Alles geschieht natürlich extrem langsam, nichts schnell. Doch gerade beim Schwachwindsegeln ist man nie tatenlos, weil es eben jene beschriebenen Windreher und Änderungen in der Windgeschwindigkeit gibt. Zumindest dann nicht, wenn man segelnder Weise vorankommen will. Mal ändert sich der Wind, dass plötzlich alle Segel einfallen, nur um gleich darauf wieder so zu drehen wie vorher. Oder es raumt der Wind auf einmal und man kann die Schoten fieren oder ein paar Grad mehr nach Luv rauskitzeln. Gerne wird diese Art des Segelns und der optimalen Segeleinstellung mit einem gut gestimmten Instrument verglichen. Es ist aber noch mehr, mit einem gut gstimmten Instrument kann eine Zeitlang gespielt werden, ohne nachstimmen zu müssen. Mit einem gut getrimmten Schiff hält das nicht so lange. Zu oft ändert sich die Windrichtung oder -stärke, gerade bei leichter Brise. Jedenfalls sind wir vorgestern bestens gestimmt und getrimmt nach Antibes gesegelt, und hatten während des Segelns richtig Spaß daran.

Und das ist doch wichtig!

(Man kann sich die Dinge auch schönreden!)

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