Noch steht die Hexe hoch und trocken …

Immer noch an Land

… auf der Werft in Arrecife, aber nun tickt die Uhr: Am Freitag soll sie zurück in ihr Element.

Es war eine lange Zeit, seit 3. Juli, nunmehr über fünf Wochen, ist das Boot aus dem Wasser, und wir sind sozusagen wohnungslos. Nicht obdachlos, aber ohne die gewohnte Umgebung, zunächst in der Ferienwohnung, nunmehr im Hotel, wahrscheinlich wird es sich ganz komisch anfühlen, wenn wir wieder in unsere gewohnten Betten sinken werden.

Apropos Freitag Abend: Zur Feier der Rückeroberung unserer Heimat wollen wir natürlich nicht versäumen, unseren traditionellen Champagne Friday – hier eben mit Cava – und ganz vielen derzeit hier weilenden Freunden zu feiern. 

Pina Colada im Upperdeck: Abendliche Belohnung für die harte Arbeit

Es waren harte Zeiten in der Werft, natürlich vor allem für Volker, der jeden Tag mitgearbeitet hat, egal ob geschliffen werden musste, oder gespachtelt, wieder geschliffen, dann  Coppercoat aufgetragen wurde,  er war immer in der ersten Reihe mit dabei. 

Manchmal durfte ich – wie berichtet – kleinere Besorgungen übernehmen, oder auch mal einen Tag die Kupferfarbe für den Unterwasseranstrich anrühren. Ansonsten beschränkte sich meine Mithilfe auf das Kaffeetrinken mit meinen Freundinnen Inge-Lore und Ulrike samt Hund Nelly, und eventuelle organisatorische Tätigkeiten wie die Verlängerung des Leihautos, Buchung des Hotels, nachdem wir aus der Ferienwohnung ausziehen mussten, das Informieren der Marina in Puerto Calero, sowie das Buchen des Heimflugs. Und natürlich kam die liebevolle Pflege des von schwerer Arbeit gezeichneten heimgekehrten Skippers hinzu, er wurde angemessen bedauert, Nacken und Schultern massiert und in das wohlverdiente Nachmittagsschläfchen gestreichelt.

Letzte Feinarbeiten

Zurück zu ernsthaften Dingen: Wenn es darum geht, den Rumpf der Hexe zu bearbeiten, vorher das Klebeband anzubringen, ganz gerade, damit das Gelcoat oberhalb des Wasserpasses nicht mit bearbeitet wird, da wünscht man sich, das Boot wäre nur halb so groß und ein Rumpf würde auch ausreichen.

Über die Vorarbeiten für den Unterwasseranstrich, Schleifen, spachteln, etc. haben wir bereits im letzten Beitrag berichtet, nun sollte der Anstrich mit dem Coppercoat folgen. Das ist extrem anstrengend. Die Kupferfarbe trocknet sehr schnell, infolgedessen waren 5-6 Menschen nötig, um eine 18 Meter lange Seite zu streichen, denn nach 30 Minuten muss der nächste Anstrich drauf. Und so geht das, bis sieben Lagen aufgetragen sind. Dazu kommt, dass alle  Nase lang neue Farbe gebraucht wird, und immer wieder frisch angemischt werden muss.  Natürlich sollte auf jeden Fall ein Mundschutz getragen werden, weil das Zeug nicht gesund ist, wenn man es einatmet, vor allem der Kupferstaub schädigt die Lunge. Das macht im derzeit heißen Klima von Lanzarote auch nicht soviel Spaß.

Zu allen Arbeitsschritten und den Details wird sicher Volker demnächst einen separaten Blog schreiben, ich habe hier nur als Anschluss an den letzten Film eine kurze Episode über den Anstrich gemacht. 

Am Freitag soll alles fertig sein, die Hexe hoffentlich zurück im Salzwasser, doch es bleibt spannend.

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