31. August 2015, Montag, Baro 1012, sonnig, warm, Wind W um 5, nach zehn Minuten NW um 2
Galéria 11:15 – Calvi 19:00, 15 sm
Heute morgen war nicht nur eine Kuh auf der Straße, nein zwei Mutterkühe standen mit zwei Kälbchen direkt vor der Pizzeria. Nico hat sich die Kälbchen angeschaut: “Ob man mit denen wohl spielen kann?” Als sich dann aber eines auf ihn zubewegt hat, ist er doch lieber abgehauen, das war ihm anscheinend zu groß (im Gegensatz zu den zu kleinen Geckos auf den Îles Sanguinaires).
Kaum sind wir – mit einem frischen Baguette – zurück an Bord, schon heißt es wieder: “Anker auf!”, denn es weht ein frischer Westwind, und den wollen wir ja nicht verpassen. Leider ist das auch wieder nur ein thermischer Wind, der hier in die Bucht hinein weht, denn nach zehn Minuten ist der Zauber vorbei und wir fahren gerade mal noch 3,5 Knoten bei vier Knoten Wind! Das bleibt den ganzen Tag so, mal ein bisschen mehr, mal gar kein Wind, aber wir haben es heute auch nicht eilig, es sind nur 15 Meilen bis Calvi und wir haben den ganzen Tag Zeit.
An einem wunderschönen Felsen möchte Volker schnorcheln gehen, und nach Fischen schauen, er nimmt sogar extra die GoPro mit zum Filmen (wenn ich den Film geschnitten habe, kommt hier der Link hin). Leider sind an der Kante nicht so viele Fische, wir wollen es später nochmal probieren. Das machen wir auch, zwischendurch haben wir mehrere Badestopps einlegen müssen, denn bei dem leichten Wind ist es einfach zu heiß. Es waren auch keine richtigen Stopps, einer von uns ist bei leichter Fahrt an der Treppe ins Wasser gegangen und hat sich entweder ziehen lassen, oder man konnte es schaffen, genauso schnell zu schwimmen, wie das Boot fährt. Das geht aber nur bis maximal zwei Knoten Fahrt.
Kurz vor Calvi laden einige spektakuläre Felsen zum Schnorcheln ein, es sind auch mehrere Tauchboote da, vielleicht ein Garant, dass es eine gute Unterwasserszene gibt. Und tatsächlich gibt es hier Fische, kleine, die in großen Schwärmen herumschwimmen, und größere Barsche, die sich aber nicht so gerne filmen lassen. Leider gibt es auch ein paar Quallen, einer, die direkt vor sein Gesicht geschwommen ist, kann Volker noch ausweichen, aber die hinterhältige kleine, die an seinen Waden leckt, hat er nicht gesehen. Vom Boot aus sehe ich, dass er hektische Bewegungen macht, und dann ganz schnell verschwimmt, also motore ich in seine Richtung, um ihm den Weg zu verkürzen, ich habe mir schon gedacht, dass er mit einem unnetten Unterwasserwesen Kontakt hatte. Dank Liz’ und Keins Tipp, die Stelle mit einer Kreditkarte (wir nehmen den Schaber, mit dem wir die Muscheln vom Unterwasserschiff abschaben) an der getroffenen Stelle fest zu schaben, und dann mit Rasierschaum (wenn man den nicht hat, eben mit Seife) nachzubehandeln, wird es nicht so schlimm, es brennt noch ein wenig, ist aber abends wieder weg.
Wir ankern zuerst in einer kleinen Bucht, um schön mit Nico spazieren zu gehen, und fahren abends in die Bucht von Calvi, auch an die alte Stelle, wo aber jetzt deutlich weniger Ankerlieger sind.