Viel zu kurz

Viele schöne Erinnerungen, Freundschaften und Erlebnisse verbinden uns mit Cartagena, das wir im Januar 2015 erstmalig mit unserer alten Hexe besucht haben. Die Schönheit der Stadt mit ihrer allgegenwärtig spürbaren Historie, der sichere ganzjährig belebte Yachthafen, die weitläufigen Grünanlagen und Boulevards, die zum Bummeln und Verweilen einladen, machen aus Cartagena ein stimmiges Gesamtparket für einen langen Aufenthalt. Wir haben diesmal leider nur eine Nacht dort verbracht und segeln schon wieder, von einem kräftigen achterlichen Wind angetrieben, weiter nach Barcelona. Beate, Bernhard und Alexander, wir danken Euch ganz herzlich für die Mithilfe bei der kleinen Notreparatur mit unserem unglückseligen Lümmelbeschlag, für eure Gastfreundschaft, auch von Samy, fürs leckere Abendesse sowieso und wünschen Euch für Eure Sommerreise viele positive Erlebnisse und “fair winds from behind”.
Vor unserem Bug liegen 280 zu segelnde Seemeilen mit viel Wind am heutigen Tag und wechselnden Windprognosen bis zu unserer voraussichtlichen Ankunft am Freitagmorgen. Wir haben im One Ocean Port/Marina Vell einen Liegeplatz für zwei Nächte bis Sonntag reserviert. Dort werden wir Ralf und Inge-Lore von der SY “Malwieder” treffen, worauf wir uns sehr freuen.Die beiden gehen diesen Herbst auf Weltumsegelung, aber wir hoffen, dass wir uns nach Barcelona nochmal, in Lagos oder auf den Kanaren, im Frühherbst wiedersehen.
Zur Zeit sind wir mit zügigen acht bis zehn Knoten unterwegs, der Wind ist deutlich stärker als vorhergesagt, Cornelia bemerkt gerade, dass soviel Wind in keinem Wetterbericht vorhergesagt ist. ich versuche es trotzdem mal zu erklären, weiß aber nicht ob ich Recht damit habe. Für die Abweichungen sind meines Erachtens häufig lokale Einflüsse ausschlaggebend. Über der auf Backbord liegenden Küste bilden sich im Moment Cumulus -Wolken, was zum einen darauf hin deutet, dass sich die Luft überm Land sehr stark erwärmt und dass zum anderen vom Meer feuchte kühle Luftmassen nachströmen. Die Cumuluswolken sind nach oben hin blumenkohlartig ausgebildet und steigen immer höher, dadurch entsteht am Küstensaum (und nah dahinter) ein massiver Unterdruck. In der Folge wird die Luft vom Meer immer schneller in den Unterdruck gezogen, ergo gibt es mehr Wind auf dem Meer. Gut für uns , schlecht für die Urlauber an den Stränden, die wahrscheinlich vom kalten auflandigen Wind ausgekühlt werden. Dieses Phänomen hat eben absolut garnix mit irgendwelchen großen Wettersystemen zu tun, und nach dem nächsten Kap kann der Wind genauso schnell weg sein, wie er gekommen ist.
Danke für eure Geduld:-)

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