Von St. Martin zu den Turks and Caicos – Tag 1

St. Martin Marigot Bucht, 06:50 Uhr

Nun haben wir eine längeren Ruhepause auf des Skippers neuer Lieblingsinsel St. Martin hinter uns und machen uns auf zu neuen Ufern. Zum Trost hat Volker ein T-Shirt bekommen mit dem Inselslogan

One Love
One Life
One Island
St. Martin

Spaß beiseite, wir haben die Zeit auf der Insel sehr genossen, Fast sechs Wochen waren wir hier, haben kleine Törns in wunderschöne Buchten gemacht, Sabrina und Matthijs aus Holland, Sabine aus Darmstadt, und Larissa und Johannes sind zu Besuch gekommen. Nebenbei haben wir zahlreiche neue Freundschaften mit anderen Seglern geschloissen, und liebe altbekannte Freunde wieder getroffen. So hatten wir die meisten Abende in Gesellschaft verbracht, ob auf unserem Boot zum klassischen „Champagne Friday“, auf anderen Booten und besonders gerne im Lieblingsrestaurant mit fast täglicher Lifemusik und einem Dighy-Steg zum Festmachen, dem Dock 46.
Kurz: Es war immer was los! Jetzt sind wir auf uns allein gestellt, zweieinhalb bis drei Tage werden wir brauchen zu den Turks. Das ist der südöstlich gelegenere Teil der Inselgruppe Turks & Caicos. Wir sind sehr gespannt darauf, die Insel kennenzulernen, aber auch, ob das alles klappt mit dem Einklarieren, und wo man dort ankern kann, und wie der beste Weg zum Ankerplatz ist, denn es gibt nicht viel Literatur über diesen Meeresfleck, und in unserer Bordbibliothek ist auch nichts dazu vorhanden. Das weltweite Netz gibt ein paar allgemeine Informationen, wir werden auf jeden Fall berichten.
Kurz nach sechs heute Morgen sind wir hellwach nach einer unruhigen Nacht – wie immer vor einer längeren Fahrt. Es dauet nicht lange, dann ist der Anker oben und die Segel gesetzt, zunächst Groß und Genua in Reff 1. Sobald wir aus der windigen Zone zwischen St. Martin und Anguilla raus sind, flaut der Wind ein bisschen ab, Volker denkt schon an den Gennaker, aber da es immer zwischen 16 und 18 Knoten hat, ziehen wir es vor, die beiden Reffs auszuschütten und sind schnell genug unterwegs. Die Hexe segelt immer zwischen sieben und acht Knoten, das reicht uns erst einmal, wenn es den Skipper nachher in den Fingern kribbelt, können wir immer noch den bunten Gennaker setzen.
Von dem Ankerplatz vor St. Martin bis zu dem anderen (hoffentlich!) Ankerplatz nordwestlich der Hauptinsel Turk sind es 515 Seemeilen, und die Windvorhersage ist günstig. Nicht zuviel und nicht zuwenig, immer so an der Grenze zwischen Genua und Gennaker. Das Meer ist ruhig, nur die von Volker so geliebte atlantische Dünung schaukelt das Boot.
Gegen 11:30 Uhr wird der Wnd immer weniger, 12, 13 Knoten, der Speed sinkt auf knapp über sechs Knoten. Jetzt muss der Gennaker doch ran. Zuerst ziert er sich ein bisschen, will sich nicht entfalten, aber nach ein paar Versuchen und ein paar mutigen Griffen von Volker gibt er auf, und nun zieht uns das rot-weiß-grüne Segel mit 9-11 Knoten Geschwindigkeit dem Ziel entgegen. Wenn wir so weiterfahren würden, wären wir schon in zwei bis zweieinhalb Tagen, also Donnerstag, irgendwann zwischen Nachmittag und Nacht am Ziel, das müssen wir dann kurz vorher gut timen, denn dort wollen wir auf keinen Fall in der Dunkelheit eine uns völlig unbekannte Ankerbucht finden müssen.

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