Weltkultur

Nicht nur Darmstadt kann sich, wegen  der wunderschönen Mathildenhöhe mit dem Titel Weltkulturerbe schmücken, sondern auch English Harbour auf Antigua mit dem Nelson’s Dockyard. Welcher Nelson gemeint ist, nach dem das Weltkulturerbe benannt wurde, ist wohl jedem klar. Horatio Nelson, der wohl bekannteste Admiral der englischen Navy.

Admiral Horatio Nelson

Im Jahre 1671 kamen die ersten Engländer in dem hurrikan-sicheren Hafen an, und errichteten nach und nach Festungsanlagen Wohneinrichtungen, Handwerkshäuser und Werften in English Harbour. Ab 1800 und während der folgenden Napoleonischen Kriege war English Harbour der Hauptstützpunkt von Admiral Nelson und der englischen Armada in der Karibik. 

Nach dem Ende der napoleonischen Kriege sowie dem Frieden mit Spanien, verfiel der Militärstützpunkt in eine Art Dornröschenschlaf. Es gab verschiedene Pläne zur weiteren Verwendung für den Hafen, die dann aber nicht umgesetzt wurden. 

Erst ab 1950 fand sich ein illustrer Freundeskreis zusammen, der sich die Renovierung der historischen Gebäude und der Hafenanlage auf die Fahnen geschrieben hatte. Während der Renovierung wurden zudem archäologische  Untersuchungen durchgeführt, die zahlreiche Artefakte wieder an die Oberfläche beförderten. Heute ist die gesamte Befestigungsanlage Museum und Yachthafen zugleich. 

Wir haben NelsonsDockyard natürlich einen Besuch abgestattet und waren begeistert von dem, was wir zu sehen bekamen und wie heute die historischen Gebäude genutzt werden. Ein Besuch lohnt sich also!

Und just ein Tag, bevor wir dort waren, kam auch eine junge Frau in der Marina mit ihrem Ruderboot an, die in 99 Tagen, allein und nonstopp, im Rahmen der Thalisker Atlantic Challenge, über den Atlantik gerudert ist. Respekt vor soviel Mut und Ausdauer! Das Team um die junge Heldin war gerade dabei, alle Gegenstände, die während der Überquerung in dem winzigen Ruderboot gestaut waren, auszuräumen. Trotz des knappen Platzes an Bord war alles, was man zum Leben und Überleben braucht, irgendwo verstaut: Überlebensanzug, Navigation und Kommunikation, Werkzeuge, Seenotsignalmittel, gefriergetrocknete Lebensmittel, etc.

Ausblick vom Yachtclub

Unsere Abende haben wir in der Regel im Clubhaus des Antigua Yachtclubs verbracht, der ein sehr schönes Restaurant mit großer Bar beherbergt und einen tollen Ausblick über die ganze Bucht bietet. Am letzten Wochenende führte der Yachtclub, bei reichlich Wind, eine Laser- und OptimistenRegatta mit reger Beteiligung durch. Da die Luvboje, sehr nah zu unserem Boot lag, konnten wir das Spektakel live verfolgen. Da wurden dann natürlich wieder Erinnerungen wach an meine Zeit als aktiver Regattasegler. 

Gestern hat Cornelia einen Zahn gezogen bekommen, der ihr schon lange Probleme bereitet hatte und zudem vereitert war. Sie war mit dem Zahnarzt so zufrieden, dass wir den jetzt auch mal nennen werden.

268 Dentist heißt die Praxis in St. Johns von Dr. Moursy; hoffentlich bleiben alle Blogleser von Zahnproblemen verschont, aber wenn, ist es ja gut zu wissen, „hier werden Sie geholfen“.

Und wenn wir schon mal beim Nennen von Ärzten sind, machen wir gleich mal weiter, denn es gab auch  ein kardiologisches Problem mit zu niedrigem Puls, und einer notwendigen medikamentösen Umstellung bei der Capitania. Die Ärztin, Dr. Meade,  konnte ihr sehr professionell und schnell helfen. Ihre Praxis, das Hope & Grace Cardiac Center,.ist ebenfalls in St. John’s gelegen. Auch andere Segler haben uns nur positive Rückmeldungen, bei verschiedenen Wehwehchen, zur Behandlung auf Antigua gegeben. Das Gesundheitssystem scheint vorbildlich zu funktionieren.

Wie bei fast allen ehemaligen englischen Kolonien, fährt man auf Antigua auf der falschen ;-), sprich linken Straßenseite, und bei der ersten Ausfahrt mit dem Mietwagen muss man sich schon gut konzentrieren, um nicht auf der rechten Fahrbahn als Geisterfahrer zu enden. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ist das dann aber kein Problem mehr, zumal, wenn das Steuer auf der rechten Seite ist.

Wir haben noch ein paar touristische Highlights abgeklappert. Die spektakulärste war zweifelsfrei die „Devils Bridge“, eine natürliche Steinbrücke über dem Abgrund, wo der Atlantik anbrandet und manchmal Wasserfontänen hoch spritzen. 

Es bleibt noch anzumerken, dass die Versorgungslage auf Antigua sehr gut ist, alle Dinge für das tägliche Leben sind in Hafennähe verfügbar.

Da hab ich jetzt ziemlich viele, zum Teil unzusammenhängende Punkte in diesen Blogbeitrag reingepackt, aber manchmal ist es schwer, alle Eindrücke und Erlebnisse klar zu strukturieren. Wir versuchen jedoch gerne auch in den Beiträgen, neben schönen  oder touristischen Punkten ein paar nützliche Hinweise für die Segler zu hinterlassen, falls auch sie hinkommen, wo wir schon waren.

Dieser Beitrag wurde unter Leben an Bord veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert