Wochenendausflug

Nach der Bergbesteigung (siehe letzter Blogbeitrag) des Skippers auf dem Werftgelände von Arrecife soll ein erholsames Wochenende  folgen. Ab Freitag 16 Uhr wird geschlossen, keiner darf auf dem Gelände sein, geschweige denn dort arbeiten. 

Also habe ich bereits am Mittag Kleider, Badeanzüge und Ladekabel für die Telefone eingepackt, auch die Zahnbürsten und das Shampoo nicht vergessen, sodass wir uns direkt nach getaner Arbeit –  okay, nach der Dusche – auf den Weg nach Playa Blanca machen können. Ab dort geht die Fähre nach Corralejo auf Fuerteventura. Da wir nicht wussten, wann wir in Arrecife los kommen, haben wir im Vorhinein kein Ticket gebucht, aber das Glück war mit uns, das Schiff der Fred-Olsen-Linie legte zehn Minuten nach unserer Ankunft ab, ich schaffte es gerade noch, Fahrkarten für uns und unseren Leihwagen zu ergattern, dann fuhren wir damit in den Bauch des Bootes ein, und genossen die halbstündige Fahrt zur Nachbarinsel von Lanzarote auf einem Logenplatz in der ersten Reihe am Bug der Fähre.

Meer- und Poolblick

Auf Empfehlung von lieben Freunden geht unsere Fahrt Richtung Süden, dort gäbe es ausreichend Hotels, in denen die zwei Erholung suchenden Bootsgebeutelten für ein Wochenende eine Auszeit nehmen können. Im Hotel Faro Jandia, direkt bei dem großen Leuchtturm finden wir ein wunderschönes Zimmer mit Meer- und Poolblick. Mit gut bestücktem Frühstück nach ausgiebigem Schwimmen im am Morgen völlig leeren Pool, einem netten Snack am Mittag, und einem üppigen Abendessen waren wir „pumpelsatt“. Der Verdauungsspanziergang auf der Straße vor dem Hotel endete mit einem kleinen Ausflug in einen Spielsalon.

Flipper – lange nicht mehr gespielt

Wir haben uns noch an der Life-Musik-Darbietung erfreut, eine Band spielte die bekannten Standards der Jazz und Rockmusik, mit eingestreuten uns unbekannten spanischen Liedern. Der Hotel-Manager zeigte seine Fähigkeiten als Saxophon- und Querflöten-Soloist. Der Beifall des Publikums war der Band sicher, am Ende wurde sogar getanzt.

Fuerteventura ist ähnlich wie Lanzarote und doch ganz anders. Beide Inseln sind vulkanischen Ursprungs, nur hat Fuerteventura keinen schwarzen Gesteinsboden wie Lanzarote, im Norden Fuerteventuras ist die Landschaft eher rostrot, im Süden findet man auf beiden Inseln sandfarbene Anblicke. Im Vergleich allerdings wirkt Lanzarote wie die kleine Schwester mit einer Fläche von ca. 845 Quadratkilometern auf eine Länge von 60 km und einer maximalen Breite von 34 km. Fuerteventura hingegen wartet mit 1.660 Quadratkilometern auf, bei einer Lange von über 100 km, allerdings eher geringer Breite zwischen 5 und 30 Kilometern.

Die weite Landschaft

Entsprechend weitläufiger ist die Landschaft, auf Lanzarote ragen einzelne Vulkangipfel heraus, während sich auf Fuerteventura ganze Landschaften voller Täler und Hügel finden. Die Ausblicke sind großartig, das Land ist sehr sehr wenig besiedelt. Zum Vergleich: Fuerteventura hat 122.000 Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte von 72/qkm,  während auf der deutlich kleineren Schwesterinsel 150.000 Menschen leben, das entspricht 184 Einwohnern pro qkm.

Betancuria

Am Sonntag sind wir auf dem Heimweg ins Inland gefahren, um die ehemalige Hauptstadt Betancuria anzuschauen. Für eine ehemalige Inselhauptstadt ist das Darf winzig, es gibt zwei bis drei Souvenirläden, ein paar Restaurants, die allerdings höchstens bis 18 Uhr geöffnet sind, und ein deutsch geführtes Luxushotel, dessen wegen seines charmant historischen Interieurs eine Michelin-Erwähnung gefunden hat. Leider ist dieses nur samstags geöffnet. Im Juli allerdings sind Betriebsferien, sodass wir uns lieber für zwei Tage in Jandia eingemietet haben, statt die zweite Nacht von Samstag auf Sonntag hier zu verbringen.

Beeindruckend ist die Kirche von Betancourt, Santa Maria war im 15. Jahrhundert sogar eine Kathedrale, jetzt befindet sich dort ein Museum. Zahlreiche Bilder, Figuren und Ornate sind ausgestellt, auf kleinen Tafeln werden Herkunft und Bedeutung sehr verständlich erklärt. Das Kirchenschiff ist Original, die alte Kanzel steht, auch der Beichtstuhl ist erhalten geblieben.

Um 16 Uhr sind wir wieder an der Fähre, diesmal sitzen wir am Heck in der freien Luft, und sehen zu, wie Fuerteventura immer kleiner wird. Es war ein wunderschönes Wochenende mit viel Erholung und ganz neuen Eindrücken.

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