Zwei Tage vor Formentera

09. Juli 2016, Samstag, Baro 1013, sonnig, warm, Wind NNO um 3
Cala Salada, 09:30 – Sa Torreta 14:00 ca. 26 sm

Sollen wir noch nach Sant Antoni zum Wassertanken oder Einkaufen? Nein, wir segeln Richtung Formentera, für zwei Tage reicht das Wasser noch. Vorbei an der Punta des Cavall, der Pferdespitze von der Haseninsel, geht es auf Vorwindkurs vorbei an S’Espartar und Sa Galera, Ruchtung Süden. Hier sind wir vor 15 Monaten schon mal entlang gesegelt.
Und natürlich gibt es wiede wieder eine Flaute ;-). Direkt an den Felsen von Es Vedranell, der kleineren der beiden vorgelagerten Inseln an der Süd-Ostspitze von Ibiza hört der Wind einfach auf. Auch die große Hanse, die bis dahin mitgesegelt ist, und die Volker trotz erheblicher Größenunterschiede einholen konnte, hihi, dreht sich im nicht vorhandenen Wind um sich selbst. Nach mehreren Halsen und nicht druckbaren Aussprüchen des Skippers kommt der Wind wieder – mit 18-20 Knoten von vorne!

Amwindkurs ist angesagt, ein kleines Mütze-über-Bord-Mannöver wird auch noch erfolgreich gefahren, die ausgeblichene, aber sehr geliebte rote Kappe einer Supermarktkette aus Frankreich wird nicht aufgegeben!
Mit 16-17 Knoten am Wind segeln wir auf S’Espalmador zu, die Insel zwischen Ibiza und Formentea, wo wir heute Nacht ankern wollen. Auf dem Wasser sind unglaublich viele Yachten, Motor- und Segelboote, Katamarane, ein Renntrimaran. Und vor der langgezogenen Insel ankern sie – alle. Vor allem natürlich in der großzügigen Bucht, die auch wir anpeilten, sieht Volker durchs Fernglas Hunderte!

Strandblumen

Strandblumen

Das wollen wir nicht, wir suchen eine etwas ruhigere Bucht, die gibt es auch direkt nebenan, nur muss die Hexe da am Eingang, vor der natürlichen Barre liegen bleiben, die Bucht ist an der tiefsten Stelle nur 1,29 m tief, und meistens unter einem halben Meter. Daher liegen hier nur Motorboote, davon aber viele hinter der Barre, die die Bucht vor dem schwelligen Wasser schützt. Egal, der Anker scheint zu halten, es ist zwar sehr schwellig von den Wellen der vielen vorbeifahrenden Schiffe, aber hier hat man Aussicht und Ruhe gleichermaßen.

Nach einem großartigen Hundespaziergang am Strand, durch verlassene Dünenlandschaft mit unendlich vielen Rosmarinbüschen – Nico gefällt das, er läuft immmer weiter und weiter von uns weg, auf Erkundungsgang, aber dann geht er doch mit uns zurück zum Strand, legt sich in das türkise Wasser zum Abkühlen – motoren wir mit einem kleinen Umweg zurück zum Liegeplatz.
Beim anschließenden Bade schaue ich nach dem Anker, und sehe, dass er an einer Steinkante liegt. Volker ist erst noch der Meinung, dass ich mich irre, und es weißer Sand ist, aber, nachdem er selbst hinab getaucht ist, ist auch er überzeugt. Außerdem schabt dieAnkerkette über eine Steinspitze, das ist nicht gut, wir müssen den einsamen Platz verlassen.

Sonnenuntergang an Europas schönstem Strand

Sonnenuntergang an Europas schönstem Strand

Okay, dann gehen wir halt doch in die große Ankerbucht, in der alle anderen Yachten auch liegen, aber gegen Abend fahren die meisten davon weg. Nach zwei Anläufen finden wir einen sehr schönen Platz, machen einen weiten Spaziergang am Strand bis zu der kleinen Durchfahrt. Überall am Strand haben die Menschen Steine zu kleinen Steintürmen aufgeschichtet, tausende davon stehen wie Zwergensiedlungen, es sieht großartig aus, leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei.

10. Juli 2016, Sonntag, Baro 1011, sonnig, warm, Wind O 2-3
Playa Trocados 12:00 – Bucht vor Es Pujol 13:15, 8,5 sm

Beim Hundespaziergang kann ich die Mission”Müll entsorgen” erfolgreich hinter mich bringen, Brot gibt es erst ab 09:30 Uhr. Volker fährt mit dem Dingy zu dem großen englischen Motorboot, das neben uns ankert, und bittet um ein bisschen Wasser. Den großen Einer hat er dabei, die Gießkanne und den Schnellkochtopf, da gehen schließlich auch fünf Liter rein. Mit einem selbstgebastelten Trichter aus einer großen Plastik-Wasserflasche füllen wir das kostbare Nass ein, noch viermal fährt Volker, der Engländer hat ihm versichert, dass sein Wassermacher schneller aus Salzwasser Trinkwasser macht, als Volker es per Beiboot abholen kann. Jetzt haben wir wieder einen halbvollen Tank, das reicht für ein paar Tage. Und gute Tipps hatte des Engländer auch parat. Wir sollen um die Landzunge herum, zur Ankerbucht vor Es Pujol segeln, das sei ein wunderschöner Ort und eine gute Bucht.

Ehe all die Sonntagsausflügler in die Bucht kommen, gehen wir Anker auf und segeln die acht Seemeilen. Die Bucht ist großartig und nicht so voll, die Schönheit des Ortes werden wir gegen Abend erkunden.

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