Who let the sea in?

08. Juli 2016, Freitag, Baro 1013, leicht bewölkt, warm Wind W 4-5
Cala Xucla 12:00 Cala Salada 16:00, ca. 20 sm

Nach morgendlichem Spaziergang, Kaffee, Schwimmen kommt nach elf Uhr langsam der Wind, wir machen uns fertig. Und als wir um 12 Uhr aus der Bucht segeln, hat der Wind auf WNW gedreht und weht mit bis zu 20 Knoten. Das hat kein Wetterbericht vorhergesagt, aber im Mittelmeer kann man sich halt auch auf die Wetterberichte nicht  verlassen.

Zuerst bringt das etwas Hektik ins Schiff, denn eigentlich wollten wir bei achterlichem Wind langsam in eine der nächsten Buchten zockeln und hatten das Beiboot mit Benzinkanister nur hinten angebunden. Bei soviel Wind und der entsprechenden Richtung ist das aber nicht gut, wir rollen die Fock weg, ich halte die Hexe im Wind, und Volker zieht mit aller Kraft das wegen des vollen Benzinkanisters jetzt noch schwerere Boot an Deck. Wir kreuzen einfach schön entspannt bei leichter Bewölkung, später auch Sonnenschein. Nach 14 Uhr lässt der Wind etwas nach, die Richtung bleibt, dem Hund wird es schon wieder zu warm.

Die Nordwestküste von Ibiza ist rau, sie erinnert eher an Korsika, es gibt nur wenige Buchten, die einen kleinen Sandstrand haben, aber beeindruckende Felsformationen.

Wir hatten  viel zu sehen in unserer Cala Xuclà. Ein Boot nach dem anderen kam, um dort zu ankern.  Zuerst waren es zwei große Motorboote, eins schön, eins hässlich. Kaum war der Anker im Grund, wurden aus der Heckgarage der “CD2” die Spielzeuge herausgeholt, Motorboot, Jetski, ein Schwan und ein Einhorn, eine Tube, aber nur der Jetski wurde bewegt. Und Volker fährt mit unserem Beiboot hin, und fragt, ob man ihm vielleicht ein paar Liter Benzin verkaufe? Klar, das machen sie gerne und füllen unseren roten Kanister randvoll. Wir konnten zuschauen, als der Koch auf dem Oberdeck das Mittagessen grillte, es roch lecker bis zu uns hinüber. Neben vielen “kleinen” Segelbooten wie unserem kam gestern nachmittag eine wunderschöne Superyacht in die Bucht,  wie uns das Internet nach Recherchen verriet, steht sie zum Kauf. Der Preis ist gerade um 100.000 € gesenkt worden, auf schlappe 7,9 Mio.

Der Wetterbericht bei Windfinder gibt Entwarnung, es soll am späteren Abend doch keine 7 Windstärken mehr sein, trotzdem wollen wir zum Fußball schauen in das kleine Restaurant in unserer Ankerbucht, anstatt mit unserem kleinen Beiboot die anderthalb Seemeilen in die nächste Bucht zu motoren. Aber Pustekuchen! Dort darf der Hund nicht einmal auf der Terrasse sein!

Also machen wir uns doch auf nach Portinatx, finden einen Platz in einer von Franzosen und Deutschen gleichermaßen frequentierten Bar,  das sorgt für gute Stimmung zu jeder Gelegenheit, nee, ehrlich! Auch am Ende klatschen die Deutschen den Franzosen, genauso wie es in Palma die Italiener für die Deutschen getan haben.

Und dann kommt die Rückfahrt! Kaum sind wir bei unserem kleinen Beiboot angekommen, schon legt der Wind zu, aber es geht noch ganz gut, weil wir im Windschatten der Felsen fahren. Nur, als wir dann in die Cala Xuclà hineindrehen, kommen ordentliche Böen von vorne, ich verstecke die Handtasche mit den Handys unter dem Sitz, hinter unseren Beinen, und wir sind alle drei klatschnass, als wir endlich auf unserer Hexe ankommen. Und das alles mur, weil die in dem Restaurant in unserer Bucht den Hund nicht auf die Terrasse lassen wollten!

Heute ist es schönes Segeln, zwar müssen wir mal wieder kreuzen, aber es ist angenehm warm, die Sonne scheint, und beim Kreuzen wird es nicht so heiß. Man muss nur dran denken, sich gut mit Sonnenschutz einzucremen, damit man nicht verbrennt. Nach 16 Uhr sind wir in der Cala Salada, zwar nicht allein, aber es gibt viel zu schauen. Ein Ausflugskatamaran fährt durch, mit knapp einem Meter Abstand zu den ankernden Booten, das Wassertaxi kommt, Stand-up-Padler und Schwimmer kommen am Ankerplatz vorbei, und ganz viele Ausflugs-Motorboote zieht es in die schöne Bucht. Eines liegt ganz in unserer Nähe mit sechs englischen Girls, so zwischen Mitte Zwanzig und Mitte Dreißig, die für ein langes Wochenende hergekommen sind, und sich ein Motorboot mit attraktivem Fahrer gemietet haben. Eine von ihnen kommt vorbeigeschwommen, um unseren Hund zu begrüßen, sie alle haben viel Spaß, und am frühen Abend, als der Alkohol wirkt, springt die erste unter lautem Jubel nackt ins Wasser, drei weitere folgen, den spanischen Fahrer wollen sie auch animieren, aber der bleibt standhaft. Die Krönung bringt Blondie mit dem Spruch: “I let the sea in!”

Nach 20 Uhr aber sind alle weg, nur noch ein paar ankernde Segler sind geblieben, und es kehrt Ruhe ein. (Bilder folgen)

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