Die Überfahrt von Mallorca nach Ibiza haben wir schon fast verdaut, zumal wir jetzt gefühlt in einer der schönsten Buchten liegen, seit Beginn unserer Reise, vor 23 Monaten. Ich versuche mich mal an einer Umgebungsbeschreibung. Sanfte Hügel aus Vulkangestein umschließen die Bucht von Nord-Nordost bis West-Nordnordwest. Die höchsten Hügel sind ca. 80 Meter hoch und mit einem dichten Plateaukieferwald bewachsen. Von der Ferne wirkt die Umgebung fast wie ein heimischer Wald, sehr grün. Bei näherem Hinschauen entdeckt man aber, dass unter dem Baumbestand nur nackter Fels liegt. Kein Pflänzlein sprießt.
An drei Stellen über die Bucht verteilt gibt es tiefere Einschnitte, an deren Ende Sandstrände liegen. Zwei davon mit ganz einfachen Holzhütten, die tagsüber als Snackbar bewirtet werden und eine mit einem Restaurant. Man erreicht diese Orte der Erfrischung per Pedes oder halbwegs robustem Auto, oder eben mit dem Beiboot von See aus.
Die Bucht selbst ist vielleicht einen halben Kilometer tief und einen Kilometer breit. Die Wassertiefen variieren zwischen 35 und 4 Metern, der Ankergrund ist ist teilweise sandig, stellenweise felsig oder mit Seegras bewachsenem Untergrund. Wir liegen auf acht Meter Wassertiefe mit ca. 38 Meter Ankerkette draußen. Super schön ist an unserer Bucht, dass es so viele Fische zahlreicher im Mittelmeer vertretener Arten gibt, die sich beim Schnorcheln gut beobachten lassen und dass die ganze Cala ein Ort der Ruhe ist, der wenig frequentiert wird. Ich habe ganz viele Fischschulen gesehen, oder Fischkindergärten, jedenfalls Schwärme mit minderjährigen kleinen Fischen, total süß!
Letzte Nacht haben neben uns nur noch zwei weitere Segelschiffe die Nacht über dort geankert. Anders als in dem nahen Portinax mit seinen Ferienanlagen. In Portinax liegen die Schiffe dicht an dicht und die überwiegend englischen Touristen sonnenverbrannt am Stand. Wir nutzen die guten Einkaufsmöglichkeiten von Portinax und die öffentlich aufgestellten Mülltonnen, um unseren Bordmüll loszuwerden, oder die Halbfinalspiele im Pub zu schauen. Mit dem Beibbot sind es knapp 3 Kilometer oder 15 Minuten, immer am Ufer lang zwischen der Cala Xuclà und Portinax.
Die Tage in so einer Ankerbucht sind sehr geruhsam und wir verbringen sie meistens mit lesen, schwimmen, kochen, Hund ausführen und ein wenig Sport. Letzteres tut jeder auf seine Art, Cornelia macht gerne Yogaübungen und ich schwimme täglich 600 Meter im Kraulstil.
Wie lange wir hier liegen bleiben, ist noch nicht abschließend entschieden. Der limitierende Faktor bei einem längeren Aufenthalt vor Anker ist für uns das Trinkwasser. Wenn wir gut haushalten, ohne uns allzusehr zu beschränken, könnte es bis zum kommenden Sonntag reichen. Dann hätten wir in acht Tagen, seit dem Ablegen in Palma, rund 300 Liter verbraucht.