innerhalb von zwei Tagen, von denen wir nur eine angenommen haben. Dazu gleich mehr, jetzt erst mal ein paar Worte zum Wind, der leider immer noch heftig unablässig durch die Bucht pfeift. Genauso wie vorhergesagt, stark böig in Landnähe. Das Schiff ist ständig in Bewegung, dreht sich an der Ankerkette und krängt bei seitlichem Windeinfall.
Die Fahrt mit dem Beiboot zu einem kleinen, 400 Meter entfernten Strand fühlt sich aufgrund der kurzen steilen Wellen an wie auf der Buckelpiste. Unser Gummiflitzer und wir werden dabei ganz schön durchgeschüttelt. Die eine oder andere Gichtfontäne findet ihren Weg zu uns.
Jetzt zur ersten und gestrigen Einladung. Eine Charterbootcrew, bestehend aus zwei russischen Familien mit Kindern, hatten ein Problem mit einer Leine (Spinnakerfall), die sich mehrfach und in unerreichbarer Höhe um den Mast gewickelt hatte. Mit Rat, Tat und geliehenem Bootsmannstuhl war das kleine Problem schnell behoben und der erste Whisky als Dank im Glas. Doch damit nicht genug, Cornelia und ich werden gleich zum Abendessen an Bord eingeladen.
Alle, auch die Kinder sprechen englisch. Nach der Vorstellungsrunde, wir mussten uns sechs Namen merken, die nur zwei gab es, wie könnte es auch anders sein, erst mal ‘ne Rund Wodka. Russische Tradition, wurde uns erkärt und mit dem zweiten Wodka gab es dann eine leckere Suppe. Suppe gibt es zu jedem Anlass und zur Suppe gehört natürlich Wodka dazu, ebenfalls russische Tradition. Die Hauptspeise war sehr sehr lecker. Es gab dünnes Rindfleisch in Ei gebacken, dazu Käse mit Knoblauch angemacht und matürlich ein Wodka, wegen der Tradition. Danach haben wir uns zumindest von dieser Tradition verabschiedet und sind auf Bier und Wein umgeschwenkt, war nicht ganz leicht, die Überzeugungsarbeit. Danach folgte ein gegenseitiger Informationsaustausch über das “Woher und Wohin”. Beide Familien kommen aus Moskau und segeln seit einigen Jahren immer mal wieder im Mittelmeer, an wechselnden Orten. Die Kinder, auch die 7-jährige, lernen Englisch als erste Fremdsprache in der Schule, der 10-jährige Junge lernt auch deutsch. Unsere russischen Sprachkenntinisse sind leider nicht vorhanden. Die Zeit und der Abend schreiten schnell voran, Nico muss nochmal Gassi gefahren und geführt werden, der Abschied herzlich. Ziemlich müde von Sonne, Seeluft und vielleicht auch von der russischen Tradition geht es schnell in Bett.
Heute haben wir dann mal ganz konsequent so gut wie nichts gemacht, nur gelesen und gefaulenzt. Am Abend kam ein kleines Motorboot längseits und man lud uns ein, Diesmal nicht zum Essen oder Trinken, sondern um an einer Regatta teilzunehmen, die am Donnerstag stattfindet. 500 Segelschiffe hätten im letzten Jahr teilgenommen, eingeteilt in verschiedene Klassen, inklusive großer Feier am Abend. Diese Einladung werden wir aus- oder besser gesagt in den Wind schlagen. Erstens kommt einen Tag vorher Larissa, zweitens wiill ich mir das Gedränge an der Startlinie bei 500 Schiffen lieber nicht vorstellen. Nicht, dass noch jemand im Adrenalinregattarausch unsere HEXE beschädigt. Nee, nee, die Feier dann mal lieber ohne Meier, oder so ähnlich. Jetzt, zu später Abendstunde hat der Wind nachgelassen und wir genießen die Ruhe, ausgestreckt im Cockpit sitzend.
Vom Ufer her wehen italienische Schlagerklänge zu uns, schade, es gibt doch so schöne Musik!