Die Dieselheizung und ein Ausflug

Deine Spuren im Sand...

Deine Spuren im Sand…

Es gibt Probleme, die sollte man, oder besser gesagt wir, anpacken, wenn sie das erste mal auftreten. Konsequent wäre das schon, aber wer ist das schon immer… so ein Problem war, bzw. ist seit einiger Zeit unsere Webasto-Standheizung (länger als 6 Monate mindestens). Normal sollte diese praktische Warmluftheizung nach Betätigung des Anschaltknopfes zum Leben erwachen und dem Schiffsinneren, also unserem Lebensraum, warme Luft zuführen. Unsere Heizung hält, bzw. hielt davon nicht viel und ist normalerweise erst nach dem 2. oder 3. Versuch gestartet und auch nicht gleichmäßig gelaufen. Mit dem südlichen Winter vor der Tür, der zwar nicht soooo kalt, aber schon mal feucht ist, wollten wir, dass die Heizung tadellos funktioniert.

Eine Fliegender Holländer, auf dem Weg zu den Kanaren?

Eine Fliegender Holländer, auf dem Weg zu den Kanaren?

Das Drama mit der Reparatur dieser Heizung fing mit einem harmlosen Vorspiel am Freitag Morgen an. Da ging ich mit Nico zu Sopromar, dem hiesigen Bootsausrüster mit Werkstatt usw., um in Volkers Auftrag einen Monteur zu finden, der unsere Webasto-Heizung durchcheckt und wartet und herausfindet, warum sie immer erst beim zweiten oder dritten Mal startet. Montag Morgen  tuckert ein kleines Motorboot in die Box neben der Hexe und Pedro (oder so ähnlich) begrüßt mich höflich. Er checkt professionell alle Verbindungen, ob die Pumpe richtig eingebaut ist, alle Kabel gut liegen und nimmt schließlich die Heizung selbst mit, um sie in der Werkstatt von Ruß und anderen Rückständen zu reinigen. Und wenn ein paar Teile fehlen sollten, dann seien die in spätestens zwei Tagen da, und dann könne er die Heizung wieder einbauen. Und er würde mich im Laufe des Nachmittags anrufen, und mir den Stand mitteilen. Tatsächlich ruft mich um 17 Uhr jemand an, teilt mir mit, sie hätten die Heizung sauber gemacht, aber es wäre ein Teil kaputt, das müssten sie bei Webasto bestellen und sie würden mich anrufen und mir einen Preis mitteilen. Was das defekt sei, könne er mir nicht sagen. Danach rufe ich noch mal dort an, gehe noch mal vorbei, mit dem Erfolg, dass sie mich abends um halb sieben anrufen, und sagen, sie hätten das Teil bei Webasto angefragt. Sie würden aber erst morgen eine Antwort erhalten, und dann wollten sie mich gleich wieder anrufen. Welches Ersatzteil sie angefragt haben, konnte mir der ansonsten sehr freundliche Mensch am Telefon leider nicht verraten.

Am nächsten Morgen hole ich Volker ja sehr früh am Flughafen ab (siehe „Good morning, Portugal“), kaum in Lagos angekommen, fahren wir bei Sopromar vorbei, um zu erfahren, was mit unserem „Teil“ passiert. Beharrlich fragt Volker nach und geht schließlich mit Ricardo unsere Heizung ansehen, erfährt, dass es die Glühkerze ist, die kaputt ist. Die Beschaffung derselben scheint schwierig, weil in Portugal nur eine ganz kleine Webasto-Vertretung beheimatet ist. Aber schlussendlich haben wir das Teil in Spanien gefunden, dort mit Expressversand über Blue Water Algarve geordert, mit mehreren Telefonaten nach Madrid und Portimao, und tatsächlich kam es heute (Donnerstag) bis Mittag an. Wir haben es mit dem Leihauto bei Blue Water Algarve abgeholt . Danke für die schnelle Bestellung und Lieferung!), zu Sopromar gebracht, und um 16 Uhr legte der freundliche Monteur (übrigens aus Georgien) abermals mit seinem Motorboot an, baute die Heizung ein, und sie sprang beim ersten Mal an und lief tadellos-guter Service

Den Ausflug zu Cabo Vincente den wir mit Alli und Löwe schon mal bei absolutem Mistwetter gemacht hatten, holten wir gestern dann bei strahlendem Sonnenschein nach (….ihr lieben zwei, da sieht auch alles gleich besser aus…). Blauer Himmel, blaues Meer, weite Sicht und wir haben Euch deshalb ganz viele Bilder mitgebracht.

IMG_9188Angefangen haben wir bei dem Kap direkt vor Lagos, an dem wir auch schon mit der Hexe und mit dem Beiboot vorbeigefahren sind. Von hier oben hat man einen grandiosen Blick auf die zahlreichen Höhlen (“Grottas” nennen sie die Portugiesen) und übers Meer, man meint, man könne Marokko in der Ferne sehen.

IMG_9241Weiter sind wir zu der kleinen Landzunge mit dem „Fortaleza de Sagres” gefahren, die sich vor Sagres in den Atlantik reckt, wunderschöne Wellenbilder kann man dort schießen.

Der mysteriöse Steinkreis im Fortaleza de Sagres

Der mysteriöse Steinkreis im Fortaleza de Sagres

Am Eingang ist ein großer runder Steinkreis, der dort erst 1928 freigelegt wurde, und von dem sich die Archäologen und Historiker nicht sicher sind, ob er eine Windrose oder eine Sonnenuhr darstellen soll. Wegen der Nähe zu der berühmten Seefahrtsakademie Heinrich des Seefahrers liegt die Windrose schon nah.

IMG_9270Angler ganz ohne Höhenangst stehen auf den Klippen und lassen ihre Leinen ca. 40 m ins Meer baumeln. So ein Fisch stirbt doch schon an der Luftdruckveränderung, falls er wirklich mal an die lange Angelschnur beißen sollte, was wir allerdings in der ganzen Zeit nicht beobachten konnten. Vielleicht angeln die Männer da auch nur zum Spaß und nicht zum Fischefangen, keine Ahnung!IMG_9280

Sargres selbst gab uns keinen Anlass, es näher zu erforschen, das ist wohl nur ein Ferienort, der im Sommer den vielen Surfern eine Heimat bietet. Aber wir sind von da aus ganz unten über die allerkleinsten Straßen an der Küste entlanggefahren, waren in Tabual, sind immer mal wieder in die kleinen idyllischen Buchten abgebogen. In Salema (das ist die Schwesterstadt von Salem(b) am Bodensee?!? 🙂 ) haben wir ein paar Tapas gegessen, am Hafen, mit Blick übers Meer und auf die Felsen, großartig!

Die Bucht bei Salema

Die Bucht bei Salema

und noch 'ne Bucht

und noch ‘ne Bucht

Kegelbahn für Riesen?

Kegelbahn für Riesen?

IMG_9326Nach ein paar weiteren Buchten an den sich schlängelnden Küstenstraßen, die besonders Volker viel Spaß gemacht haben, wunderten wir uns über den Auflauf an Autos. Wir fuhren wir an der internationalen Schule vorbei, wo gerade viele Schulkinder abgeholt wurden. Und im nächsten Ort sahen wir einen zwei Meter hohen Weihnachtsstern. Das war echt ein Highlight, ich habe schon so viele schöne, noch jetzt blühende Pflanzen gesehen und fotografiert, aber das war die Krönung, Volker ist sogar die Straße ein Stück zurückgefahren, damit ich fotografieren konnte.

Es war ein wunderschöner Ausflug, wir hatten beide viel Spaß mit den kurvenreichen Straßen, den kleinen, idyllischen Buchten, auch der Zeit beim Rundgang im Fort, und mit den gefährlichen Ausblicken über den hohen Felsen.

Und hier noch ein paar Bilder:
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