18. Oktober 2015, Sonntag, Baro 1014, grau, Nieselregen, Wind NO um 2
Nizza 10:30 – Menton 14:10, 14 sm
Im grauen Wetter verabschieden wir uns von Nizza, der Inhaber unseres liegeplatzes wird für heute zurück erwartet, da müssen wir ihn räumen. Unser Fernziel für diese Woche heißt San Remo, am Sonntag müssen wir ja schon wieder zurück in der Baie des Anges sein, Menton soll eine schöne Stadt sein und sie liegt nur zwölf Seemeilen entfernt, nur schade, dass der wenige Wind genau von dort kommt, und dann auch noch der Nieselregen einsetzt. Wenn es gar nicht geht, machen wir in Monaco Halt und sagen den Grimaldis “Guten Tag”.
Ansonsten erwarten uns in Menton schöne Parks, interessante Kirchen und die Stadt ist voll von Jean Cocteau, dem vielbegabten Surrealisten, der Gedichte schrieb, Dramen und Theaterstücke, Filme machte und malte und der in Menton den “Salle de Marriage” im Rathaus gestaltet hat. Ihm sind auch zwei Museen gewidmet, die Altstadt soll schön sein, wenn es morgen nicht mehr regnet, können wir uns auf ein großes touristisches Programm einstellen.
Es fällt uns auf, wie anders plötzlich das Leben an Bord ist. Vor sechs Wochen war das erste, was wir morgens nach Hundespaziergang und Schwimmen, noch vor dem Frühstück gemacht haben, das Sonnensegel zu spannen, damit man der größten Hitze entgehen, und angenehm im Schatten draußen das Leben genießen konnte. Wir waren, wenn es irgend ging, mehrmals am Tag im Wasser, schwimmen wurde unser Sport, und an Essen dachten wir erst spät am Abend.
Jetzt gewinnen Strümpfe, dicke Jacken und die Heizung mehr und mehr Bedeutung. Der Neoprenanzug für das tägliche Schwimmen, den wir, enthusiastisch, in Deutschland gekauft hatten, wartet auch noch auf den ersten Einsatz. Mittags braucht Volker beim Segeln etwas Warmes zu essen, und ich denke beim Steuern über Handschuhe nach. Eine andere Decke, bzw. die zweite haben wir bereits in den Bettbezug eingezogen, nur manchmal, mittags, kommen die kurzen Hosen zum Einsatz bzw. hat die Strumpfhose Pause. Was für ein Unterschied!
Heute segeln wir soweit östlich an der Festlandküste des Mittelmeers, wie wir noch nie waren, jedenfalls mit dem Boot (klar, Olbia war weiter östlich, aber das ist ja auch eine Insel!). Zwar geht es langsam voran, es sind nur 3-5 Knoten Wind, und zwischendurch musste auch der Motor mithelfen, da war gar kein Wind mehr, aber jetzt liegt Monaco schon hinter uns und wir nähern uns Menton. Danach kommt gleich Italien.
Leinen sind fest am “Acceuil”-Steg, wir hatten auch schon einen Schwatz mit dem deutsch-brasilianischen Ehepaar von der “Marlijn”, und jetzt straft der Volker mich Lügen, denn er geht im neuen Neopren schwimmen!