Montag, 4. Mai 2018, Baro 1011, sonnig, warm, Wind S 3-4
Machen doch tatsächlich die Supermärkte an einem Montag Morgen in Barcelona erst um 09:00 Uhr auf! Ich kaufe Obst, Salat und Oliven auf dem Markt, dann muss ich warten, bis endlich die Tür zum Lebensmittelgeschäft aufgeschlossen wird, denn Samy braucht noch Hundefutter für die letzte Etappe. Die Kommunikation mit Osteopathenfreundin Katie ist auch suboptimal, so steht sie erst am Tor der Marina, als wir bereits die Leinen los haben. Die Begegnung muss bis zum nächsten Mal im Sommer warten. Um 11:00 Uhr haben wir den Code D gesetzt, der Wind hat aufgefrischt, 9 – 10 Knoten, wir segeln mal wieder mit über sieben Knoten Fahrt dahin. Bis La Grande Motte sind es 167 Meilen, spätestens Dienstag Abend wollen wir dort sein.
Barcelona hat uns – wieder einmal – sehr gut gefallen. Mit Ralf und Inge waren wir auf dem großen Markt bei den Ramblas, und übereinstimmend der Meinung, dass wir viel günstiger auf unserem kleinen Markt in der Barceloneta einkaufen können, für die Hälfte des Preises. Aber natürlich ist es wunderschön anzuschauen, wie die Händler hier ihre Waren präsentieren, diese unglaubliche Vielfalt an bunten Früchten, und natürlich die Fischstände mit allem, was das Meer zu bieten hat. Durch das lange Wochenende ist es noch voller als sonst, und wir verdrücken uns schnell wieder in die verwinkelten Straßen der Altstadt. Hier gibt es doch jedes Mal etwas Neues zu entdecken, da ein Frisör mit historischen Möbeln und Geräten, da ein neuer Designer, hier eine neue Bar und die schönen Plätze und die schmalen Gassen mit den hochgebauten Häusern. „Schau mal, in der Gasse kann man sich vom Nachbarn gegenüber eine Zitrone übers Fenster leihen!“, sagt Volker über so ein ganz enges Gässchen, durch das kaum ein Kleinwagen fahren könnte.
Wir gehen zum Park Olimpico, damit Samy ein bisschen Auslauf hat, spazieren am Strand entlang zurück zum Hafen, ich liebe am meisten die Barceloneta, das Viertel zwischen Hafen und Olimpic Park, in dem es viele kleine Läden, Tapas-Bars, Bäcker, Gemüsegeschäfte, und Cafés gibt. Hier ist immer was los, morgens und am Nachmittag sind die alten Leute unterwegs, die weißhaarigen Damen treffen sich auf einen Kaffee und eine Zigarette auf dem großen Platz, gegen Abend wird das Publikum jünger, und die Bars und Restaurants füllen sich.
Am Sonntag hatten wir wirklich Pech mit dem Wetter, es war morgens schon grau und nicht warm, als Ralf und ich auf dem Platz einen kleinen Café trinken, aber nach dem gemeinsamen Frühstück fing es an zu regnen. Trotzdem haben wir uns aufgemacht, um uns mal die noch im Aufbau befindliche neue Marina anzuschauen, ob das denn eine Alternative zu den eher gehobenen Preisen von der One Ocean Port Marina Vell wäre. Im Moment ist sie das definitiv noch nicht, und wenn sie mal wirklich schön ausgebaut ist, liegt sie halt doch weit ab vom Zentrum. Vor allem, wenn man, wie wir, wegen des Hundes nicht mit dem Bus fahren kann. Blöd! Auf dem Heimweg zum Boot fing es dann definitiv an zu schütten, den Nachmittag konnten wir nur unter Decken mit Film auf dem Laptop verbringen, so viel Wasser fiel aus dem Himmel. Erst nach 18 Uhr verzogen sich die Wolke, Zeit für einen weiteren Spaziergang mit der Malwieder-Crew, diesmal zum großen Hafen, wo auch die königlichen Yachtclubs ihren Platz haben und an den großen Motoryachten vorbei.
Zum Abschiedsessen bekommen wir einen Platz in einer wunderbaren kleinen Tapasbar, der Hund darf mit hinein, wir erfreuen uns ein letztes Mal vor der Heimreise an Chipirones, Berenjenas und Oliven.