Der vorläufig letzte…

…Blogbeitrag von unterwegs. Dunkel legt sich die Nacht über uns, Wolken bedecken den Himmel, nur vereinzelt sind Sterne zu sehen. Anders als in den südlicheren Gefilden der Kanaren wird es jede Nacht draußen richtig gehend feucht und das ganze Deck ist nass. Der Wind hat uns heute bis nach Rosas gepustet, ein sehr schöner Segeltag geht zu Ende und mit dem Einzug der Nacht geht der Wind schlafen. Cornelia hat gerade ihre abendliche Amateurfunkrunde beendet, und hatte Funkkontake nach Wien, zu einem Segler auf Rügen, und einem Amateutfunker aus Düsseldorf. Die abendliche Funkrunde wird von Michael aus Östereich moderiert und wenn er spricht, verstehen wir ihn so gut, als wenn er neben uns stehen würde. Er muss eine sehr starke Amateurfunkanlage haben und kann seine Antenne ausrichten. Es ist schon erstaunlich, wie weit man mit unserer kleinen Sende- und Empfangsanlage kommt. Wir sind sehr froh, dass es diese Funkrunden gibt. Es vermittelt uns ein gutes Gefühl, dass wir auch mitten auf dem Meer, fernab von jeder Küste, mit Landfunkstellen kommunizieren können und auch bei einem möglichen Notfall jemand erreichbar ist.
Wir sind jetzt am Anfang unserer vorerst letzten Nacht auf See und irgendwie macht sich ein bisschen Wehmut breit. Seit wir von Lanzarote weg sind, waren das Meer und die Wettergötter gut zu uns. Es gab keine Kämpfe gegen die Unbillen der Natur, nur ein paar Gefechte gegen die Tücken der Technik. Fast 1300 Seemeilen liegen seit den Kanaren jetzt in unserem Kielwasser, knapp 6500 Seemeilen sind wir mit unsere Hexe seit März 2017 gesegelt. Noch wissen wir nicht, wann unsere Segelreise weiter geht, wir hoffen bald von Outremer zu erfahren, wie viel Zeit für die Garantiearbeiten am Schiff benötigt wird.
Im Moment fahren wir in eine dunkle Nacht hinein, der abnehmende Mond wird erst um 02:00 Uhr aufgehen, bis dahin müssen das Radar und das AIS unsere Augen sein. Und weil das mit dem Funken so viel Spaß emacht hat, stellt die Capitania diesen Bericht nicht über einen Handy-Hotspot, sondern über das Pactor-Modem via Airmail rein.

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