… doch der im letzten Bericht erwähnte Arbeitsanfall hielt nicht allzu lange an, da wir ankernd vor der Museumsinsel in Enkhuizen lagen und die Schleifmaschine über den Spannungswandler betrieben wird und ganz schön die Batterie leergesaugt hat. Aber ein paar Quadratmeter Gelcoat glänzen wieder, wie es sein soll.
Abends ging es in die historische Altstadt und nach einem ausgiebigen Rundgang haben wir dem abendlichen Treiben von unserer unser Lieblingskneipe, „Het Ankertje“, aus zugeschaut. (Die hatten die Stühle und Tische inzwischen draußen so weit ausgebreitet, dass die jungen Kellner mit ihrem Tablett auf einem Segway balancierend herum gefahren sind, ultra cool!).
Die Nacht vor Anker war dann nicht ganz so ruhig, obwohl wir sicher lagen, weil der Wind auf über sechs Beaufort aufgefrischt hat. Am nächsten Morgen gingen wir um 8:30 Uhr Anker auf, um uns anschließend, nur mit dem Vorsegel, von einem immer noch frischen Südwind nach Norden pusten zu lassen. Faules Segeln.
In Makkum finden wir mit Glück und Geduld einen Liegeplatz mit Aussicht am langen Gemeindesteg. Der Tagespreis ist für unseren Katamaran mit 25 Euro, preiswert.
Spätabends begrüßen wir noch unsere Nachbarlieger an Bord, die mit ihrer Aluyacht neun Jahre lang um die Welt geschippert sind. Da gibt es viele Geschichten zum Zuhören, und die Zeit fliegt nur so dahin, der neue Tag hat schon begonnen.
Am nächsten Morgen beseitige ich die Spuren der Nacht, nicht die unserer Zusammenkunft, die war gemäßigt, aber dafür haben die Ijsselmermücken unser Schiff heimgesucht, und wer die kleinen Biester kennt, weiß, welche Sauerei diese blöden Eintagsfliegen hinterlassen.
Kurz vor 12 Uhr lagen wir schon vor der Lorenzschleuse, dem Tor zum niederländischen Wattenmeer und um 12.45 Uhr waren wir mit vielen anderen Schiffen zusammen geschleust und auf dem Weg nach Terschelling, unserem Tagesziel.
Endlich wieder Salzwasser unter unserem Hexenkat! Der Weg zu den holländischen Inseln ist uns vertraut und trotz sechsjähriger Abstinenz müssen wir von der Seekarte keinen Gebrauch machen. So vertraut ist uns diese Strecke, gepflastert mit unzähligen Erinnerungen von Segelreisen aus früheren Jahren, als noch unsere Kinder kleiner/jünger und mit an Bord waren. Wie die Zeit vergeht…
Da der Yachthafen voll und unsere Sehnsucht nach Ruhe groß ist, entscheiden wir uns, weiter östlich vom Hauptort der beliebten Urlaubsinsel, direkt vor einem Wattenhoch zu ankern, das sich später für einen kleinen Wattspaziergang bei Niedrigwasser angeboten hat. Cornelia frönte dem geliebten Muschelsammeln und jetzt geht der Tag schon wieder zur Neige, Ruhe liegt überm Watt und wird nur vom Geschrei der Möwen unterbrochen…
Glückwunsch