Nachdem unsere drei Generationen uns verlassen hatten, sind wir am übernächsten Tag sehr früh aufgebrochen, um die 75 sm zu den südlich von Guadeloupe gelegenen Inseln Les Saintes zu gelangen.
Es war zunächst eine richtig flotte Fahrt. Von unserem Ankerplatz vor St. Pierre sind wir um 06:10 Uhr, im Morgengrauen, kurz nach der Alamea unserer Freunde Beate und Bernhard gestartet.
In der Acceleration Zone, der Düse zwischen Martinique und Dominika, wehte der Nord-Ostwind mit Böen bis über 20 Knoten. Glücklicherweise hatten wir Reff 1 im Großsegel gelassen, und die Genua wurde je nach Bedarf ein- und ausgerefft. Dafür waren wir flott unterwegs.
An der Westseite von Dominika kamen wir in den Windschatten, mussten tatsächlich motoren, denn wir wollten noch vor der Dunkelheit auf den vor Guadeloupe liegenden „Isles des Saintes“ ankommen. Die Passage durch die „Passe des Dames“ ist zwar breit genug, aber auf der Ostseite gibt es eine Stelle mit 0,9 m Tiefe. Und die Passage ist nicht betont. Also war klar, dass wir vor Sonnenuntergang da durch sein mussten.
Zwischen Dominika und Guadeloupe mit seinen Inselwelten frischte der Wind auch wieder ordentlich auf, die Passage aber war kein Problem. Um 16:10 Uhr, im Hellen angekommen, fuhren wir, schon wenig optimistisch, durch das Bojen- und Ankerfeld vor dem kleinen Ort auf Terre-de-Haut, eine der beiden Hauptinseln der Gruppe. Natürlich war kurz vor dem Dunkelwerden keine Boje mehr frei, und auch die Ankerlieger lagen schon dicht genug beieinander.
Also gut, dann sind wir eben wieder zurück gefahren, wir hatten dort einige Strände gesehen, vor denen auch Boote lagen. Mit Argusaugen aber hat Volker entdeckt, dass direkt vor der Ilet à Cabrit, der Ziegeninsel, eine Boje frei war. Das war sehr vorteilhaft, denn für die nächsten Tage war ordentlich Wind vorhergesagt, und festgemacht an einer Boje muss man sich keine Sorgen machen, ob der Anker hält, und man, unbemerkt, den nächsten Booten vor den Bug treibt.
Am nächsten Abend sind unsere nächsten Gäste, Fritzi und Johannes aus Darmstadt, an Bord gekommen, und bis der vorhergesagte, sehr böige Wind sich ein bisschen gelegt hat, genießen wir die Sonne, den immer mal wieder fallenden Regen, die Aussicht, die Sonnenuntergänge und die Badefreuden der karibischen Bucht.