Das Gewitter kam

Die Fortanlage mit Leuchtturm

… wie angekündigt, um 5 Uhr morgens, wegen der umliegenden Berge hat es, wie man so schön sagt, ordentlich im Karton gerumpelt. Die Entfernung zur Hauptgewitterzelle betrug stellenweise weniger als 5 Kilometer, der Donner erfolgte unmittelbar auf die Blitze. Das uns dieses Wetterphänomen so garnicht liegt, haben wir schon öfter geschrieben, daran hat sich Stand gestern auch nix geändert. Wind gab es keinen dazu und auch der Regen fiel sehr moderat aus. Am späteren Morgen klarte es sogar auf und wir konnten mit unserem Beiboot zum gut 2 Kilometer entfernten Portoferraio tuckern. Nur auf den Fährverkehr zum Terminal muss man richtiggehend achtgeben. Stellenweise wechseln sich dort bis zu vier Fähren, die vom italienischen Festland nach Elba schippern, ab.

Dunkle Wolken kündigen ein neues Gewitter an

Unser erster Erkundungsgang führte uns durch das historische Zentrum, steil bergauf zu der mittelalterlichen Fortanlage Stella. Dort gibt es zwei Museen, eins zeigt die Residenz, in der Napoleon gelebt hat während seines ersten Exils, das andere ist die mittelalterliche Festung selbst. Beide waren jedoch gerade für die lange Mittagspause von 12-16 geschlossen. Man muss ja nicht alles von innen anschauen… Der Blick von außen, über die Dächer der Stadt, den Hafen, die umliegenden Berge und das gegenüberliegende Fort Falcone ist schlichtweg atemberaubend. Eine neue, aus Westen herannahende dunkel schwarze Gewitterzelle ermahnte uns, schnell aufzubrechen, wenn wir noch mit trockener Haut zum Ankerplatz zurückkommen wollen.

Elbas Bienen

Anett hat sich dann mit Cornelia auf einen Hafentag verabredet und ein paar Stunden später lagen die Hexe und Pastis friedlich Heck an Heck im malerischen Stadthafen von Portoferraio. Das Abschiedsabendessen stand an, denn die Pastiscrew will den Wind, der für die kommenden Tage vorhergesagt ist, ausnutzen, um langsam nach Südfrankreich zurück zu schippern. Heute haben sie uns noch mit einem Abschiedsgeschenk überrascht, der Nationalflagge von Elba, die flattert jetzt unter der italienischen Gastlandflagge munter im Wind, dann hieß es mal wieder Abschied zu nehmen und Farewell bis zum nächsten Wiedersehen.

Pause!

Wir haben uns an den Aufstieg zum Fort Falcone gemacht. Samy hat bei der Wärme und der Steigung ziemlich gelitten, seine Zunge hing fast auf dem Boden, als wir oben ankamen. Immerhin durfte er ins Fort mit rein, das wohl auch  in beiden Weltkriegen eine wichtige Rolle spielte. Doch viel schöner als der militärische Aspekt sind die weitläufigen Außenanlagen mit ihren Ausblicken und dem schönen Baumbestand. Ein Ort, an dem man wirklich fast vergessen könnte, dass es dort früher kriegerische Auseinandersetzungen gab.

Eine gut geschützte Bucht

Zurück an Bord kam bei uns die Crew der „Jackhammer“ eine J 121, also eine schnelle Regattayacht, vorbei und beäugte neugierig unseren Kat. Gesprächsstoff, Aufklärungsbedarf über schnelles Katamaransegeln gab es genug und so haben wir uns gleich auf einen Sundownerdrink verabredet. Seefahrt und der Genuss alkoholischer Getränke hat halt eine lange TraditionApropos Tradition: Der gute alte Nelson hat Portoferraio einstmals als sichersten Hafen der Welt bezeichnet. Und er hat damit nicht ganz Unrecht, denn der tief ins Landesinnere eingeschnittene Fjord, an dessen Ende der Hafen liegt, ist bestens gegen Seegang aus allen möglichen Himmelsrichtungen geschützt. Ich kann mir nur vorstellen dass der Wind, der über die westlichen Berggipfel wehen kann, von „negativer“ Relevanz sein könnte. Aber im Moment ist es hier eher ruhig.

Und noch ein paar Impressionen vom Fort Falcone:

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