Am Mittwoch haben wir die Leinen losgemacht und uns – schon ein bisschen schweren Herzens, von Portoferraio verabschiedet. Unser nächstes Ziel hieß Porto Azzurro, das hatte ich noch aus unserem Mädelstörn in guter Erinnerung. Ein hübscher kleiner Ort. Natürlich hält der Wind nicht durch für die 16 Seemeilen, wir segeln ein bisschen, dann motoren wir wieder, und schließlich fällt der Anker in der gut geschützten Bucht von Porto Azzurro. Mit Samy machen wir uns bald auf, den kleinen Ort zu erkunden, es ist gerade 16 Uhr, da erwachen diese italienischen Touristenorte erst so langsam aus dem Mittagsschlaf.
Aber die hübsche Kirche können wir besichtigen, und ein leckeres Eis gibt es auch. Nach dem Abendessen (Gegrillt, was sonst?) an Bord fahren wir erneut in den Ort, laufen mit Samy die Uferpromenade und am Hafen entlang. Volker sinniert, ob man das alte Gefängnis in dem Fort besichtigen kann, aber nein, das wird immer noch als solches genutzt, und somit nicht zur Besichtigung freigegeben.
Das Städtchen ist voller Restaurants und Bars, wirklich eins schöner als das andere, in einer Bar lassen wir uns auf einen Drink nieder und verfolgen die erst Halbzeit der Champions League als Konferenz von fast allen Spielen (nur Ajax und Hoffenheim waren nicht dabei) auf Großbildschirm.
Nach dem Tanken in der Marina von Porto Azzurro am Donnerstag, heute Morgen, segeln wir langsam aus der Bucht raus, um festzustellen, dass es doch wieder mal keinen Wind gibt. Volker ist sehr ungehalten über die seglerische Situation im Mittelmeer im allgemeinen und auf Elba im besonderen, und will nicht weiter nach Süden motoren, und wenn da noch so schöne Buchten warten, weil wir ja dann, wie er sagt, „den ganzen Rötel wieder zurück motoren müssen.“ Also machen wir einen Badestopp in der wunderschönen Bucht von Ortano, in der nur zwei Schlauchboote vor Anker liegen. Kaum haben wir jedoch ein Plätzchen gefunden, kommen weitere Segelboote und ein Motorboot, aber es ist ruhiges Wetter, da kann man bei Tag schon mal eng vor Anker liegen.
Um 15 Uhr lichten wir denselben, ein leichter Wind hat aufgefrischt, und wir kreuzen vor dem Wind Richtung des nordöstlichen Endes von Elba. Der Ort Cavo hat es uns schon auf dem Hinweg angetan, aber da stehen so viele Bemerkungen in der Seekarte, dass dort ankern verboten ist, dass wir es uns nicht getraut haben. Jetzt liegen schon wieder einige Segler vor Anker, das können wir doch auch. Kaum haben wir uns genähert, fährt einer nach dem anderen weg, den letzten bekommen wir gerade noch zu fassen, ein kleines deutsches Segelboot, man beruhigt uns, ja hier könne man problemlos ankern.
Die beiden haben große Probleme mit ihrem Anker, und sobald wir fest liegen, fährt Volker mit dem Beiboot rüber, um den schon etwas älteren Herrschaften zu helfen. Das trägt ihm eine Einladung zum Freibier ein, die wir aber leider nicht wahrnehmen können, denn als Volker, wieder an Bord und warm geschafft, noch einmal ins Wasser springt und nach dem Anker taucht, sieht er, dass der mitnichten gegriffen hat, sondern lose auf dem Seegras liegt. Also wieder hoch mit dem Ding, zwei Stunden bleiben uns noch im Hellen, dann ankern wir halt noch einmal vor San Giovanni und können heute Abend erneut die hervorragende Küche des unscheinbaren Restaurants dort, „Pizzeria 2001“ genießen. Auch gut!
Ich hoffe ihr habt auch die leckere Eisdiele in Porto Azzurro kennen gelernt? Gleich am Hafen über die große Piazza in die nächste Straße links. Dann gleich links auf der Ecke.
Lohnt sich. Grüße Simon