Das Straßenbild…

wird jetzt nicht mehr von Ferraris, Bentleys, Bugattis oder anderen Luxusschlitten wie an der Cote d’Azur dominiert. Sozusagen zurück zur touristischen Normalität, auch die millionenschweren Megayachten trifft man in oder auf Korsika nur selten. Die Flagge am Heck der normal großen Segelschiffe ist überwiegend “Bleu Blanc Rouge”, oder italienisch “Verde Bianco Rosso”. Andere Gastyachten sind eher selten im Hafenbild vertreten.

Wir warten im Moment noch immer auf das Gewitter, das eine Wetteränderung für die nächsten Tage einläuten soll. Wir liegen sicherheitshalber im gut geschützten Hafen “Tino Rossi” (ja, dem Schlagersänger ist ein Hafen gewidmet), dem nächsten Hafen zum historischen Zentrum. Die Altstadt von Ajaccio ist ganz dicht bei, eher klein aber fein, und daher schnell entdeckt und erwandert. Platte Füße bleiben aus, das Gefühl, sich zuhause auf bekanntem Terrain zu bewegen, stellt sich so schnell ein.

Ajaccio ist nicht nur die Geburtsstadt von Napoleon, sondern in der heutigen Zeit ein wichtiger Ausgangspunkt für Mittelmeerfähren aus Frankreich und moderne Kreuzfahrer. Das Geburtshaus von Napoleon steht mitten in der Altstadt, arbeitnehmerfreundliche Besuchszeiten haben bisher einen Besichtigung unserserseits vereitelt, aber wir bleiben dran. Das Nacht- und Tagleben in dem kleinen Stadtkern ist wuselig und lebhaft. Die Außenbezirke sind so, wie man französische Außenbezirke kennt und erwartet. Nur vom Wasser aus sind diese Wohnsilos sichtbar. Aber irgendwohin muss auch so eine kleine Stadt rational wachsen können.

Cornelia hat sich heute der Kunst zugewandt. Im Museum Fesch gibt es eine großartige  Sammlung italienischer Meister vom 15. – 18. Jahrhundert, die Kardinal Fesch, ein nur unwesentlich älterer Onkel Napoleons, als Kardinal zusammengestellt hatte, und die nach seinem Tod an die Stadt Ajaccio fiel. Sogar ein wunderschönes Gemälde von Botticelli und eine Studie von Tizian gehören zu der Sammlung. Wohltuend waren die mitten in die alten italienischen Meister eingestreuten hervorragenden, modernen Arbeiten kubanischer Künstler, ausgesucht stets passend zum Motiv des jeweiligen Saales, wirklich eine sehr interessante Ausstellungsarchitektur.

Ich bin derweil einigen Schäkeln und Beschlägen mit Edelstahlpolitur zu Leibe gerückt und habe deren beginnende Korrosion erfolgreich beseitigt. So hatte jeder seine Erfolgsmomente an diesem heißen Sonntag. Nur eine Frage bleibt am Ende des Tages. Kann uns bitte mal jemand erklären, warum Industriewaschmaschinen so schlecht waschen müssen? Die Flecken bleiben drin, bei der Art von Waschmaschinenwäsche. Nur der Geruch der Kleidung ist besser. Sonst ist alles gut an Bord, Korsika ist ein echter Volltreffer. Wenn die Wetterküche weniger heftig köchelt, geht es weiter nach Bonifacio, der Südspitze von Korsika und dem Absprungsort nach Sardinien.

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