Der letzte Monotörn

26. Oktober 2016, Mittwoch, Baro 1020, leicht bewölkt, Wind N 3
La Grande Motte 10:10 – Sète 14:30, 20 sm

Inschrift am Leuchtturm von Paul Valery

Inschrift am Leuchtturm von Paul Valery

Nach über 14 Tagen an Land haben wir heute morgen endlich wieder die Leinen gelöst und sind unterwegs nach Süden. Trotz des starken Winds der letzten Tage, der bis gestern morgen noch wehte, hat der eine Tag gemügt, um das Meer zu beruhigen. Es liegt glatt und friedlich voraus, ein sachter Wind weht aus Nord. Unzählige Fischerboote hoffen auf reiche Beute. Herbstzeit ist Fischzeit im Mittelmeer. Der rote Thunfisch zieht in Schwärmen vom Altlantik ins Mittelmeer. Und wir cruisen ganz entspannt mit „frisch renovierten“ Segeln über die  spiegelglatte Wasseroberfläche. Es fühlt sich fast an, als würde unsere Hexe schweben, namensmäßig entsprechend.

italienische Farben…

italienische Farben…

Wir sind entspannt, der Hund ebenso, das Ziel ist nicht so wichtig, Hauptsache segeln. Irgendwann dreht der Wind weiter achterlich und kommt schließlich soweit von hinten, dass wir unseren farbenfrohen Spinnaker hissen. Leichtwindsegel müssen bunt sein unserer Meinung nach, je bunter, desto besser. So ein buntes Segel erheitert das Gemüt. Das Wort „farbenfroh“ trifft es wohl am besten. Die „italienischen“ Farben unseres Spinnakers erfreuen uns jedesmal, wenn wir das Segel mit dem Spifall nach oben ziehen und es sich farbenvoll entfaltet. Langsam, aner nicht zu langsam geht es unserem gewählten Tagesziel entgegen.

Schmutz im Hafenbecken

Schmutz im Hafenbecken

Um kurz vor drei Uhr ist auch der letzte Windhauch vorbei und die Hafeneinfahrt von Sète liegt passend vorm Bug. Ein Liegeplatz ist schnell gefunden. Am frühen Abend machen wir uns auf und wandern nach oben zum Leichtturm, durchstreifen anschließend die weitläufige Altstadt und flanieren schließlich am Stadtkanal entlang. Schlussendlich finden wir die kleine Kneipe nahe bei den Fischhallen wieder, die schon bei unserem letzten Besuch in Sète einen Besuch wert war. Der Wirt ist derselbe wie beim letzten Mal. Die 80er Jahre Hits, die aus den Lautsprechern dröhnen, animieren zum Mitsummen und die Getränkepreise sind mehr als moderat. Ein Ricard und ein Wein kosten gerade mal viereurofünfzig, zusammen. Günstig.

Abendhimmel

Abendhimmel

Haben wir schon vom roten Regen der letzten Tage geschrieben? Vor zwei Tagen hat Wetteronline.de von einer Saharastaubwolke über Südfrankreich gewarnt. Und mit jedem Regenschauer, gestern wie heute, wurde unser Schifflein rot beregnet. Für die nächsten Tage ist Schluss mit Regen und deswegen haben wir heute nach unserer Ankunft in Sète das ganze Boot inklusive Segel supergründlich geschrubbt. Morgen schippern wir ein bisschen weiter, je nach Wind vielleicht nach Gruissan oder nach Cap d’Agde.

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