Der letzte Tag auf See und die Ankunft

Und dann ging es doch ganz schnell , auch wenn die Windvorhersage nicht wie erhofft eingetreten ist und die letzten 52 Seemeilen, der Motor   ran musste, weil der Wind genau von vorne kam. Die letzte Nacht auf See passte zum Rest vom Törn; nicht die schönste Nachtfahrt unserer Segelkarriere, trotzdem gut zu händeln, insgesamt eher mittelklassig. Umso größer war die Freude, als sich Saint Martin, kurz vorm Sonnenaufgang, mit dem ersten Büchsenlicht, klar erkennbar am Horizont abzeichnete.

Da sind wir zwar noch sechs Motorstunden von entfernt, doch das Ziel liegt klar vor den Augen und auch die flache, nicht vulkanische Nachbarinsel Anguilla ist im Vordergrund klar zu erkennen. Nun heißt es bloß nicht zu leichtsinnig werden, die Flachs im Süden von Anguilla und zwei weitere kleinere Steinhaufen im Meer müssen mit gebührendem Abstand umschifft werden. 

Danach liegt die Marigot Bay hindernisfrei voraus, nur ein letzter Squall mit Starkregen lässt die komplette Insel noch einmal komplett verschwinden. Dankenswerter Weise bleiben wir von dem himmlischen Nass verschont. Dafür rücke ich schon mal der dicken Salzkruste auf unserer Hexe mit dem Wasserschlauch und der Decksbürste zu Leibe. Der Wassermacher spendiert das dafür notwendige Süßwasser und die laufenden Motoren laden die Batterien voll, heile Welt, solange alles funktioniert…

Geschafft!

Gegen 13 Uhr fällt der Anker und gräbt sich tief und fest in den sandigen Untergrund. Wir fallen uns in die Arme und schießen ein Ankunftsfoto. Was sind wir froh, endlich hier hier zu sein. 12 Tage waren wir nonstop auf dem atlantischen Wasser unterwegs, 13 Tage, seit wir in Newport die Leinen losgeworfen haben.

Ein Fazit gibt es in den nächsten Tagen (das will die Capitania so), ebenso einen Film, und ein paar Fotos von unterwegs. Doch jetzt müssen wir erst Mal feiern, schlafen, ausruhen, kommunizieren, reparieren und im Hier undJetzt ankommen.

Eines muss ich als Capitania noch sagen: 

Ich bin beeindruckt, wie gut mein Volker all die unvorhergesehenen kleinen und größeren  Katastrophen gemeistert hat, egal ob es um die kaputte Logge oder die gebrochenen Segellatten  oder um die gerissene Großsegelreffleine oder den gebrochenen Lümmelbeschlag ü ging.  Ich habe ganz großen Respekt davor, und muss das hier  einmal kundtun, auch wenn er das vielleicht nicht will. 

Volker, Du bist mein Held, Danke!

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Eine Antwort zu Der letzte Tag auf See und die Ankunft

  1. ingo wilcke sagt:

    A U S G E Z E I C H N E T…… von weiten geniesse ich eure fahrt….danke
    grusse van Ingo aus Hoorn, NL….
    grossen respekt, schone reise gemacht und nu geniessen in paradijs !!!

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