Deutschland in Portugal

Am Samstag Nachmittag machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden, laufen an der Flussmündung entlang zur Kirche Sta. Maria, die ganz anders ausgestattet ist als die Kirchen, die wir bisher angeschaut haben, die fast alle über prächtige Barockaltare und goldene Säulen verfügten, aber außen schrecklich verfallendes Mauerwerk hatten. Diese hier war sehr gut erhalten und innen ganz schlicht, aber hell, es gab eine Empore, die sich rund um das ganze Kirchenschiff zog und eine schöne Decke.
Ein paar Straßen weiter fanden wir den deutschen Bäcker, von dem man uns schon im Hafen erzählt hatte, tranken Filterkaffee, Bitburger Bier und aßen Biskuitrolle, Schwarzwälderkirschtorte und Apfelstrudel. Außerdem gab es für die Capitania Kürbiskernbrot!
Am Samstag hatten wir uns mit der Darmstädter Vorhang-auf-Gruppe zum Abendessen verabredet, Treffpunkt sieben Uhr an der lustigen Statue des Infanten. Gerade als wir losgegangen waren, fing der Regen an, und hörte auch nicht mehr auf. Wir versuchten, unter den Vordächern der Läden Schutz zu finden und trafen, halb durchweicht, an der Bushaltestelle auf dem Infatenplatz auf eine Gruppe mit bekanntem Dialekt, ja, das mussten die Darmstädter sein. Auf der anderen Deite des Platzes stand dann auch Pippo, der Reiseleiter, völlig ohne Regenschutz im triefend nassen Hemd. Aber all das war im Restaurant schnell vergessen, wir haben Freunde getroffen, neue Bekannte gemacht, köstlich gegessen und getrunken.
Und am Sonntag Morgen sitze ich mit Kay gemütlich im Cockpit, als Jana vorbeikommt, Jana, die schon ein paar Jahre in der Gegend mit dem Boot unterwegs ist und aus Berlin kommt, sie will wissen, ob wir uns bewusst sind, was für ein besonderer Tag heute ist. Ich sage: „Ja, Sonntag. “ Aber sie meinte das 25-jährige Jubiläum des Mauerfalls, und lud uns alle ein, am Abend in das Pub „O Artista“ zu kommen, um es dort zu feiern. Im Endeffekt waren es viel mehr Engländer als Deutsche, die der Aufforderung gefolgt sind, sodass der Mauerfall ein bisschen in den Hintergrund geriet, aber wir hatten einen großartigen Abend mit Luis, dem Saxophonisten, der zu später Stunde, nach vielen Rock-, Pop- und Jazz-Klassikern, extra für uns eine Bach-Toccata im Stil von Jacques Loussier spielte.

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