Die geheimnisvolle Kiste

Samy im Netz

Wie schon am Samstag sind wir auch am Sonntag aktiv geworden und haben die Hexe ein bisschen ausgeführt. Am Samstag waren wir beide alleine, denn wir wollten ausprobieren, ob unser Samy nach dem Desaster vom letzten Wochenende seine Seekrankheit überwunden hat. Glücklicherweise war das der Fall, gleich nach dem Ablegen ging er in sein geliebtes Trampolin und blieb gemütlich dort vorne liegen. Überhaupt geht es ihm jeden Tag ein bisschen besser, er frisst mit großem Appetit und ist viel lebendiger. Auch wenn er noch sehr dünn ist, und lange Spaziergänge eher in weiter Ferne liegen.

Den Skipper freut’s

Gestern hatten wir Ulrike dabei, deren Hündin Nelly geht nicht so gerne nach vorne ins Netz, aber bei Frauchen auf dem Arm hat auch sie den leichten Wind genossen.Die Hexe hat uns viel Freude bereitet, bei nur neun bis zehn Knoten Wind sprang sie trotzdem direkt an und beschleunigte auf gute 8,5 Knoten Fahrt.

Die Hexe begegnet ihrer englischen Schwester unter Schweizer Flagge

Überhaupt war es Kaffeesegeln pur, Wind bis maximal 14 Knoten und der Atlantik flach wie der Gardasee bei Flaute. Maximum Speed war 10,4 Knoten!

Von Süden kommt die Segelyacht “Witch” auf uns zu, der Skipper Frank ist ein guter Freund von Ralf und Inge von der “Malwieder”,  wir fahren ihr ein bisschen entgegen, damit sich die Witch und die Hexe mal auf dem Meer treffen können…

Auch die Schnellfähre von Arrecife nach Las Palmas de Gran Canaria fährt in einigen Metern Entfernung an uns vorbei, ein beeindruckendes Bild! In nur drei Stunden ist man in der Hauptstadt der übernächsten Insel, 140 Seemeilen entfernt von Arrecife.

Ich sitze an meinem Kartentisch, um mich mal wieder mit unseren Funkgeräten und den dazugehörigen Verbindungen vertraut zu machen, als ich den plötzliche Ruf höre: „Cornelia, komm raus, wir wenden!“ Ulrike hatte auf dem Wasser in unbekanntes schwimmendes Objekt entdeckt, das wir uns näher ansehen möchten. Wir segeln also dorthin, es ist eine schwimmende Kiste, möglicherweise aus Aluminium, ca. zwei Meter lang, einen Meter breit und fast genauso tief. Natürlich kommen die wildesten Mutmaßungen auf: „Da liegt eine Leiche drin, da hat jemand seine Frau entsorgt!“, sagt Ulrike.

Zwei Freunde müsst Ihr sein…

Das wollen wir uns nicht direkt anschauen, ich rufe in der Marina an und berichte von dem Fund, aber Alex bedeutet mir, die „112“ anzurufen, dort werde man mir weitere Fragen stellen. Das mache ich auch, versuche in meinem besten Spanisch zu erklären, was wir gefunden haben, da sagt die freundliche Stimme am Telefon, ich könne auch gerne deutsch mit ihm reden. Gut, ich berichte also von unserem Fund, er nimmt die Koordinaten auf, und sagt mir zum Schluss, dass sie das weitergeben werden. Okay, mehr können wir nicht tun.

Wer genießt hier mehr?

Eine halbe Stunde später hören wir tatsächlich eine Securité-Meldung für Fuerteventura, Yaiza und Arrecife, dass auf der Position 28°52’79N/13°38’37W ein „Floating Object“ gesichtet wurde, und die Bootsführer in der Nähe dieser Position gut aufpassen sollen, dass sie es nicht rammen. Ich hätte ja gedacht, dass die Coast Guard die Kiste zu bergen sucht, aber wahrscheinlich ist sie ja irgendwo angeschwemmt worden. Vielleicht hätten wir doch versuchen sollen, sie an Bord zu hieven, möglicherweise waren da Gold und Geschmeide drin…

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Eine Antwort zu Die geheimnisvolle Kiste

  1. Ulrike Anneken sagt:

    Ganz klar, in der Kiste war eine Leiche, gebettet in Kokain und Gold. Schade, wir haben sie schwimmen lassen. Sonst hätten wir jetzt Personal und einen Kat von 100 Fuß.. Aber… Wer will das schon…

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