24-Stunden-Etmal um 12:00 Uhr: 214 sm (Insgesamt 774)
Barometer 1020, Sonne/Wolken-Mix, Wassertemperatur 22,3 Grad,
Wind NE 13-27 Knoten, See bewegt bis ca. 2,5 m, Temperatur ab Sonnenaufgang angenehm warm, und nach Sonnenuntergang ist es auch nicht mehr kalt und feucht!
In der Nacht haben wir uns wieder im ca. 2-Stunden-Rhythmus abgewechselt, bei dem Kurs muss ziemlich präzise gesteuert werden, vor allem, wenn der Wind plötzlich böig wird und unverhofft zunimmt. Da ist so eine Fernbedienung für den Autopilot schon sehr angenehm, deshalb passen wir auch gut darauf auf, und sehen zu, dass sie immer rechtzeitig wieder aufgeladen wird. Ebenso wichtig ist ein IPad oder Telefon, das mit den Bordinstrumenten gekoppelt ist, und auf dem Windeinfallswinkel, Windstärke und Kurs des Bootes abgelesen werden kann. Mit diesen technischen Hilfsgeräten lässt sich das Boot jederzeit angemessen steuern.
Der Morgen beginnt deutlich entspannter als die letzten Morgende. In den kleinen Stunden, den petits heures, wie die Franzosen die letzten Nachtstunden nennen, bevor die Sonne aufgeht, war der Wind stabiler, so konnte auch Volker während seiner letzten Wache die berühmten Zehn-Minuten-Schläfchen halten. Dann die Routine, Wetterberichte, Positionsmeldung, Logbuch, Intermar-Runde. Diesmal ist Uwe, der die Kurzwellen-Funkunde heute morgen wieder moderiert, viel besser zu verstehen. Er hat wieder einen Wetterbericht für uns vorbereitet, von dem ich die entscheidenden Eckdaten verstehe, obwohl ich offensichtlich in der Runde kaum zu hören bin. Liebe Intermarrunde, herzlichen Dank für Euer wertvolles Engagement.
Anschließend wollen die Brötchen gebacken werden, gut, dass man Hefeteig ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren kann, ich hatte beim ersten Mal so viel Teig gemacht, der reicht noch bis morgen. Heute gibt es leckeres Rührei zum Frühstück, schließlich sind 48 Eier mit auf die Überfahrt gekommen, die müssen irgendwann gegessen werden. Danach ist eher entspannte Bordroutine angesagt, mit Aufräumen, Putzen, Ordnen, Duschen, Lesen. Wir versuchen, aus den Tiefen des Wetterhoroskopes unsere Strategie für die weitere Routenplanung herauszulesen.
Danach gehen wir wieder in den bordalltägliche Rhythmus über, der wachhabende Fernbedienungs-Steuermann beobachtet den Windwinkel und die Windstärke, die Freiwache kümmert sich um die alltäglichen Dinge, und darf lesen oder schlafen. Recht einsam ist es hier auf dem Atlantik, wie leergefegt, seit wir die Kanaren im Osten hinter uns gelassen haben. Lediglich ein Gastanker aus Amerika kreuzte in einiger Entfernung unseren Weg und die französische Segelyacht Chloe die wir heute als ein AIS-Signal auf unserem Kartenplotter entdeckt haben und die auch in die gleiche Richtung unterwegs ist.
Schon wieder ist ein schöner Segeltag vorbei, mit genügend Wind, Sonne und Wolken und sogar ein bisschen Nieselregen.