Segel hoch, Motor aus, Segel weg, Motor an, dieses beliebte Spiel spielen wir jeden Tag. Mehrmals, immer wieder, so wie man täglich Zähne putzt, frühstückt oder aufsteht. Im gleichen Maße wie die Wassertemperatur und die Sonnenscheindauer ansteigen, nimmt im Gegensatz dazu der Wind ab. Starr und bleiern liegt sie da, die See, allenfalls zur Mittagszeit ist ihre Oberfläche leicht gekräuselt, wenn eine sanfte Seebrise weht. Mehr als acht Stundenkilometer Windgeschwindigkeit gibt die Thermik nicht her.
Umgerechnet sechs Stundenkilometer schnell wird unsere Hexe damit, Fußgängertempo. Wir haben unseren Rhythmus dem Wetter angepasst, die zurückgelegten Distanzen der letzten Tage sind kurz. Extrem kurz, was will man machen. Den lärmenden Dieselmotor anwerfen? Das ist keine Lösung für jeden Tag, wir sind Segler. Die Nächte seit Cannes verbringen wir in Ankerbuchten mit grandioser Rundumsicht. Steile Berge, Villen, Strände, Kiefernwälder und manchmal andere Ankerlieger, das ist das, was wir sehen, wenn wir uns einmal um 360 Grad drehen. Mehr nicht. Aber auch die schönsten Tage vor Anker sind einmal vorbei, spätestens dann, wenn unser Wasservorrat dem Ende zugeht oder es uns in eine Stadt zieht, wo es keine Ankerbucht gibt. So wie heute.
Wir liegen in Monaco. Und so wie wir das im Moment verstehen, besteht Monaco aus vier Teilen, bzw. vier Städten. Fontvielle, die westlichste Stadt mit Yachthafen, Monaco Stadt, wo der Fürst wohnt und das berühmte ozeanographische Institut/Museum ist, dem Condamine, mit dem Hafenbecken „Port Hercule” wo die Megayachten liegen, die bei jeder Fernsehübertragung des Großen Preises von Monaco zu bestaunen sind
und schließlich Monte Carlo mit dem berühmten Casino, der Hermitage oder dem Hôtel de Paris, wo die Berühmten und Reichen sich die Tür- oder besser gesagt die Hotelklinke in die Hand geben. Auf jeden Fall sind wir heute dort lang spaziert, wo beim Grand Prix die PS- Boliden langbrettern. Wir haben den Tunnel gesehen, der mit über 300 Stundenkilometern durchfahren wird,
sind einmal an der berüchtigten Rascasse-Kurve entlangspaziert, die im ersten Gang genommen wird und auch die endlose Steigung zum Casino in der prallen Sonne hochgeschlappt. Dort erreichen die Formel-Eins-Renner nahezu Höchstgeschwindigkeit, bevor in der Spitzkehre zum Hotel de Paris die Bremsscheiben zum Glühen gebracht werden.
Überall in den verschiedenen Stadtteilen ist die Geschichte des Motorsports allgegenwärtig. Souvenirshops mit Flaggen, Automobilmuseum mit Rennwagen vergangener Zeiten, Denkmäler mit und für Rennfahrer und der legendäre Motorsportclub von Monaco, der das jährlich stattfindende Formel-Eins-Spektakel formell ausrichtet.
Nach drei Stunden Entdeckungstour durch die Stadteile waren unsere Füße platt und der (Fuß-Benzin-) Tank komplett leer. Die Hitze der Stadt war sicher ein weiterer Faktor, die Besichtigungstour zu beenden, in ein Bistro einzukehren und den Abend dann gemütlich auf dem Boot ausklingen zu lassen. Morgen ist ein ganz großer Tag, der entsprechend gefeiert werden muss. Die Capitania hat Geburtstag und tritt in ein neues Jahrzehnt ein. Ich habe auf jeden Fall dazu schon mal passend den Vollmond geordert, ist doch was…
jetzt bist auch du dabei: wellcome und vor Allem alles alles Liebe und Gute zu Deinem Geburtstag. Lass Dich feiern! Schade dass wir nicht dabei sein können. Wir alles nachgeholt,ok?
Herzlich
Suma