Endlich gibt es mal eine Reihe guter Nachrichten von Bord, bevor wir wieder über den fehlenden Passatwind meckern.
Das Schiff – und wir sowieso – sind reiseklar, alle Fehlerpunkte aus dem letzten Bericht sind behoben, ein externes Schließsystem für unsere Haustür ist eingebaut.
Sogar die verloren gegangenen gesegelten Gesamtmeilen im Datenprotokoll sind wieder, nach dem Einbau der neuen Logge aufgetaucht.
Neben den gesegelten Seemeilen und der Wassertiefe zeigt der neue Loggeber, ein “Triducer”, nun sogar die Wassertemperatur an. Die ist in einem halben Meter Wassertiefe immerhin noch angenehme 19 Grad und für Mitte Januar ein Grad über dem üblichen Jahresdurchschnitt auf den Kanaren.
Aber bleiben wir noch ein bisschen beim Boot. Weil jetzt wirklich alle abfahrtsrelevanten Punkte auf der To-Do-Liste abgehakt sind, können wir auch mal wieder kleinere kosmetische Unterhalts- bzw. Reinigungsarbeiten angehen.
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Die Backskisten im Cockpit haben wir leer geräumt, die darin befindlichen Stauboxen einer Kernreinigung unterzogen und alles darin Befindliche wurde neu sortiert.
- Der komplette Decksaufbau mit seinen glatten Gelcoatflächen ist frisch mit einem UV-Schutzwachs gepflegt, sodass die intensive karibische Sonne die Oberflächen nicht auskreiden kann.
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Die alten Antirutsch-Klebestreifen auf den Decksluken waren mir schon länger ein kosmetischer Dorn im Auge und wurden jetzt mit Hilfe von Aceton und Olivenöl rückstandslos entfernt. Das Olivenöl hat den Vorteil, das es selbst hartnäckige alte Kleberänder schön aufweicht und diese dann besser zu entfernen sind. Neue Antirutschstreifen werden wir erst mal nicht kleben, ich bekomme eh schon eine kleine Krise, wenn jemand auf die durchsichtigen Makrolon-Decksluken tritt und wer nicht darauf tritt, kann auf den glatten Oberflächen auch nicht ausrutschen, so einfach ist das.
Ansonsten ist es in den letzten acht Tagen im Hafen von Puerto Calero etwas ruhiger geworden, die Haupt-Abreisezeit in die Karibik scheint vorbei zu sein, und es kommen deutlich weniger Boote, die auf der Durchreise sind.
Schön für uns ist, dass wir auf Lanzarote viele liebe Menschen kennen, sodass die eine oder andere kleine Feier an Bord, ein Bier im Upperdeck, oder ein gemeinsames Abendessen in geselliger Runde unseren Segleralltag rundherum positiv prägen. Wir Menschen sind soziale Wesen und nur bedingt zum Alleinsein fähig, daran wird auch diese Pandemie nichts ändern.
So, jetzt habe ich doch soviel geschrieben, eigentlich wollte ich mich ja noch über das Wetter und unsere mögliche Abreise auslassen. So versuche ich, mich kurz zu fassen, weil es so eine vertrackte (Wetter)-Situation auf dem Atlantik ist. Es gibt also entweder zu viel Wind, zu wenig bis kein Wind in der Mitte, unnötig hohe Wellen, Gegenwind auf gut 10 Prozent derStrecke. Zusammengefasst: Das entspricht nicht unserem Traum vom atlanischen Segeln und endlosen Surfs – wir warten ab.