nennt Ulrike unsere Blogbeiträge und verfolgt diese seit mehreren Jahren regelmäßig. Wir verfolgen Ulrike auch, natürlich nicht auf Schritt und Tritt, zumindest nicht im negativen Sinne. Ulrike ist unsere Freundin, unsere Anlaufstelle, sobald es sich um Lanzarote oder die Kanaren dreht oder handelt. Ulrike kennt viele und vieles, und viele kennen Ulrike. Dadurch lernen wir u.a. auch immer neue nette Menschen auf der Vulkaninsel kennen. Aber auch, ich nenne es mal das soziale Umfeld in Puerto Calero, könnte besser nicht sein
Mit ein paar lieben Menschen aus dem Hafen hat sich seit unserer Rückkehr eine echte Freundschaft entwickelt, und viel Zeit wird miteinander verbracht.
So waren wir vor drei Tagen mit vier Skippern (Freunden) auf einem kleinen Herren-Tagestörn seglerisch unterwegs. Für mich neu war, dass es einen sogenannten Parasailor, also einen Spinnaker mit „Lüftungsklappe“ gab. Dieses Vorwindsegel soll einige positive Eigenschaften vereinen und deshalb war ich doch sehr gespannt, wie es funktioniert, und ob es auch das tut, was es soll.
Mit Rainers schlanker und schöner X-Yacht ging es morgens raus aufs Meer, dank sorgfältiger Vorbereitung ging das Vorwindsegel schnell am hohen Mast nach oben. Ich schreib jetzt einfach mal ein paar Punkte auf – wertungsfrei – die mir beim Parasailor aufgefallen sind.
- Dieser Spinnaker wird ohne das Großsegel gesetzt, und hat einen Bergeschlauch mit aufblasbarem Kragen, der für freundlichere Stauraummasse sorgt, als Segel mit einem festen Bergekragen.
- Der Spi kommt ohne Spibaum aus und wird mit doppelten Spischoten gefahren, wobei eine der beiden Leinen als Niederholerleine benutzt wird.
- Der Spi steht extrem ruhig und hat keine Tendenz zum Wandern oder „Tanzen“.
- Man muss es richtiggehend provozieren, den Spi durch falsche Steuermanöver oder Kursänderungen zum Einfallen zu bringen. Geht man auf den Ursprungskurs zurück, entfaltet sich das Vorwindsegeli unspektakulär, also ohne dass das Segel knallt.
- Wir konnten bis zu wahren 100 Grad an den Wind anluven.
- Das Bergemanöver ist simpel.
- Ein weiterer Vorteil soll sein, dass der Bug entlastet und durch diese Art von Spi nach oben gezogen wird, was ein Abtauchen in die vorauslaufenden Wellen verhindern soll.
- Das Segel kostet fast das Doppelte eines normalen Spinnakers.
Nachdemwir an Los Lobos vorbei waren, ging der Spinnaker runter, die Amwind-Garderobe nach oben und die X-Yacht tat genau das, wofür das Schiff konstruiert ist: Wie an einem Lineal gezogen,geht es hoch am Wind zurück nach Puerto Calero, ein wahres Segelvergnügen. Leider war es auf den letzten Meilen so ein bisschen wie mit den vielen Köchen, die den Brei verderben, auch mit den vier Kapitänen an Bord. Trotz der geballten Kompetenz hatten wir nicht bemerkt, dass ein Salonluk leicht offen stand, und der übers Deck waschende Seegang seinen Weg nach innen gefunden hatte und dort für salznasse Polster und Möbel im Salon gesorgt hatte. Des Skippers Frau nahm es gelassen auf, dass wir ihr schwimmendes Zuhause ein bisschen eingenässt hatten. Schwein gehabt!
Unser Reserveautopilot geht nach der Planung in die nächste Stufe der Realisierung, wir sehen dem mit Spannung und Neugierde entgegen. Nächste Woche soll der Einbau stattfinden, Fingers crossed!
Vielleicht können wir noch vor unserem Weihnachts-Rückflug nach Deutschland, einen kleinen Testschlag zum ausprobieren machen, das wäre klasse!
Liebe Cornelia, lieber Volker,
nach unserer Rückkehr in die Heimat, möchten wir uns nochmal für Eure tolle Unterstützung/ Erste Hilfe anlässlich meines Joggingsturzes in Nähe Eurer Hexe, bedanken! Die einige Tage später stattgefundene Schiffsführung war sehr beeindruckend, genau wie IHR es seid! PS: Ich habe immer noch einen Krankenschein und die bösen Buben haben zumindest vor mir zurzeit einwenig Ruhe :-).
Für Euren Rückflug und den Weihnachtsaufenthalt im Kreise Eurer Lieben wünschen wir Euch Alles Gute und einen wunderbaren Jahreswechsel in der Heimat! Wir versuchen, Euren Blog weiter zu verfolgen und grüßen Euch herzlich!