(K)ein dicker Hund

Gestern morgen wollte ich doch gerne probieren, im Ort Brot zu kaufen, schließlich hatte die Senhora vom Hafenbüro noch vorgestern gesagt, es gäbe eine “Baderia”, dort habe man Brot, und die diversen Damen und Herren, die ich in den Gassen, auf der Suche nach besagter Baderia gefragt habe, sagten mir auch, es gäbe Brot: “izquierda”, links, sollte ich gehen. Da habe sie dann auch gefunden, und sie sah sehr geschlossen aus, und so haben wir das Vortagsbrot aufgebacken.
Aber, wie gesagt, gestern morgen wollte ich mein Glück noch einmal probieren, vielleicht haben Baderias in Portugal am Mittwoch Morgen geschlossen? Ich dackele also mit meinem Hund durch die schmalen Gassen, den Weg weiß ich ja jetzt, da stehen auf der Straße drei Frauen und schwatzen, normal, das dürfen sie ja auch. Nur der Hund, der bei ihnen ist, interessiert sich plötzlich sehr für Nico. Sie rufen ihn zurück: “Kiko, vem!” Nur “Kiko” kommt gar nicht, er hört auch überhaupt nicht auf die Stimmen, sondern stellt das Rückenfell und kommt Nico immer näher. Nun ist er, leider, ein Rüde, ein sehr hübscher, mit goldblondem kurzen Fell und wachen Augen, aber Nico gefällt er gar nicht. Zumal Nico an der Leine ist, und er dann immer mehr aufpassen muss, als wenn er frei läuft. Also fängt er schon mal an zu knurren, und ich ziehe ihn weg, in der Annahme, dass Kiko in der Nähe seiner Frauchen bleibt. Aber Pustekuchen! Kiko lassen die Rufe der Damen völlig kalt, er folgt uns durch die Gasse, bis ich mich rumdrehe und ihn lauthals wegscheuche. Das bringt mir einen zustimmenden Blick der Damen ein, und auch Nico muss sich beteiligen und bellt Kiko an. Den interessiert das aber nur marginal. Kurzfristig fällt er ein bisschen zurück, um an der nächsten Straßenecke wieder direkt hinter uns zu sein. Ich hebe wieder die Arme in die Höhe, schrei ihn auf Deutsch an: “Hau ab!” Auch das hilft für eine kurze Zeit, wir gehen weiter.
Die Baderie ist immer noch geschlossen, aber hier riecht es so lecker nach frischem Brot und Kaffee, dass ich noch einige Ecken weitergehe, bis ich ein kleines Café finde, wo man sicher auch ein Baguette kaufen kann. Wenn nur Kiko nicht wäre! Der steht schon wieder bei uns und bedroht meinen Hund! Das Café ist nur so eine Art Ausschank, das bietet uns auch keinen Schutz, zumal hier die Hunde nicht in Restaurants und Bars dürfen. Also machen wir einen letzten Versuch, Kiko abzuschütteln, Nico mit lautstarkem Bellen und ich mit einschüchternden “Schschschtttt”-Geräuschen, vergeblic! Schließlich machen wir uns auf den Weg zurück zum Hafen, dann gibt es eben die Leftovers von gestern abend zum Frühstück.

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