Winterzeit???

Seit wir hier in Portugal sind, haben wir unsere Uhren schon mal auf Winterzeit, respektive Ortszeit umgestellt. Da Portugal so weit westlich liegt, genau so weit wie England, ist es hier eine Stunde früher als im Rest von Europa.
So werden wir, früher als uns lieb ist, schon mal an die Winterzeit gewöhnt.

So hoch sind die Wellen hinter der Hafenmauer

So hoch sind die Wellen hinter der Hafenmauer

Gestern früh um 4 Uhr hatten wir schon mal ein Aha-Erlebnis hier im Hafen. Bedingt durch stürmischen Wind und hohem Wasserstand, hat sich im Hafen eine ungefährliche, aber unangenehme Welle gebildet und uns aufgeweckt. Also einmal raus, ab auf den Steg und die Leinen gecheckt. dabei fiel uns ein Segelschiff in der benachbarten Ankerbucht auf, dessen Anker scheinbar nicht mehr hielt und das schon bedrohlich nah an die Kaimauer herangeslippt war. Die Crew war sichtlich bemüht, den Anker aufzuhohlen und unter Motor, den Anker an einem besseren Platz fallen zu lassen. Wir haben das mit Spannung verfolgt, bereit zu helfen, haben den Liegeplatz hinter uns ausgemessen, als sie überlegten, doch in den Hafen zu kommen und ihnen die Länge zugeschrien.
Nachmittags haben wir das nette französische Paar hier im Hafen kennengelernt, ein Käffchen zusammen bei uns an Bord getrunken, und die Details der nächtlichen Aktion erfahren. Joelle ist wohl wach geworden und hat beim Blick nach draußen bemerkt, dass der Anker nicht mehr hält, flott den Liebsten geweckt und damit auch das Schiff gerettet. Glück gehabt, das gehört beim Segeln manchmal genau so dazu, wie in vielen anderen Lebenssituationen auch. Die Reise von den beiden geht bald weiter zu den Kanaren und heute abend sind wir zu ihnen auf einen Apéritif eingeladen, damir wir die vielen kleinen Täfelchen übersetzen können, die in ihrem Boot von dem Vorbesitzer, einem Schweizer, hängen.
Ansonsten sind wir hier im Regenwunderland, Schieber auf Wassermassen nach unten, Wind heult um den Mast, noch mehr Wasser von oben, die Lautstärke draußen nimmt weiter zu, der Wetterbericht ändert sich schneller als der Wetter-Wahnsinn.
Zwischendurch haben wir uns an einen deutlich ruhigeren Liegeplatz weiter innen in den Hafen gelegt, mit den Bug gegen den Wind, so bleibt es wenigstens an unserem Bootseingang schön trocken, viel, viel besser so. Die Marineros sind unglaublich hilfreich: Als wir gefragt haben, auf welchen anderen Liegeplatz wir uns hier im Hafen legen können, rücken sie gleich zu dritt an, um uns die Leinen loszumachen und auf dem neuen Platz wieder anzunehmen, vielen Dank dafür!

Welle5 Welle4 Welle3 Welle2 Welle1 Welle_TitelSchaut Euch die Bilder hier nur mal in Ruhe an. Der Atlantik draußen ist ganz schön in Bewegung und braucht halt auch seine Zeit, um sich zu beruhigen, auch wenn der Wind plötzlich nachlässt, ist halt ganz schön groß, der Atlantik. Gestern ist hier ein großes Kreuzfahrtschiff raus und das hat sooooo geschaukelt, ob da allen Passagieren das Abendessen bekommen wird?

Heute morgen sind wir auch nicht ausgelaufen, zwar hat sich der Wind gelegt, aber der portugiesische Wetterbericht warnt vor einer 4 m hohen Welle im Bereich der 20-m-Linie, da kann das Ansteuern von Figueira da Foz gefährlich werden und das wollen wir nicht riskieren.
Übrigens: Alle wartenden Schiffe außer unserem und einem kleinem polnischen Segelschiff führen die französische Flagge.
Zu dem polnischen Schiff haben wir für später eine spamnende Story für Euch.
Aber erst später!

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