Um uns, weil bootlos, ein bisschen zu betätigen, machen wir am Wochenende gerne ein bisschen Sport, wie berichtet z.B. mit dem Kanu, um auch unsere Umgebung erkunden.
Bei der letzten Tour sind wir übrigens mit dem Kanu gekentert beim Einsteigen, was uns aber nicht vom weiterpaddeln abgehalten hat, wir haben die nassen Kleider ausgezogen und sind im Badeanzug losgepaddelt.
Danach waren wir auf die Fahrräder umgestiegen (es wird ja langsam auch Herbst), und wir haben zwei schöne Touren am Main gemacht und eine weitere am Rhein über den Kühkopf.
Die erste Fahrt ging von Schwanheimer Ufer aus Richtung Schleuse Offenbach, dort über die Kaiserleibrücke nach „Hippdebach“, wie wir Frankfurter die nördlichen Stadtteile nennen (für Ortsfremde „auf unserer Seite des Flusses“ im Gegensatz zu „Dribbdebach“, das ist die Sachsenhäuser Seite, nämlich die auf der anderen Seite des Mains).
Von dort aus ging es wieder zurück bis zur Griesheimer Staustufe, insgesamt ca. 22 km.
Wir waren begeistert, wie schön das Mainufer von Frankfurt geworden ist. Auf beiden Seiten des Mains führen Spazier- und Radfahrwege entlang des Flusses, es gibt Gastronomie an und auf dem Wasser, Bänke für Wanderer zum Ausruhen, für Familien zum Picknick und für gestresste Banker in der Mittagspause.
Vor allem auf der nördlichen Seite des Mains stehen ganz viele Spielplätze, mit den tollsten Geräten und einen Skatepark mit Halfpipes etc., in dem die Kleinen mit ihren Rollern ebenso Platz fanden wie jugendliche Sportler auf den Skateboards. Es gibt Restaurants für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel, auch Cafés und Bars locken die Besucher. Die breiten Mainwiesen im Frankfurter „Nizza“ bieten viel Platz für Besucher und Sportler aller Art, Jogger, Skater, Spaziergänger und eben auch für Fahrradfahrer.
Unser zweiter Fahrradausflug am darauffolgenden Samstag sollte uns bis zur Mainspitze führen, also dorthin, wo der Main in den Rhein mündet. Da ich insgesamt nicht mehr als 30 km radeln wollte – das, dachte ich, reicht für meinen ungeübten Fahrradpopo – hab ich einen Punkt ausgesucht, der ungefähr 15 km von der Mündung entfernt war, und an dem eine Brücke über den Main führt, damit wir an beiden Ufern radeln konnten.
Begonnen haben wir an der Eddersheimer Schleuse, die verbindet Eddersheim mit dem Mönchhof, bekannt durch das danach genannte Dreieck. Auf der südlichen Mainseite sind wir bis zum Rhein gefahren, zunächst waren wir ein kleines bisschen enttäuscht, denn die Strecke nach Frankfurt rein, die wir letzte Woche geradelt sind, war kurzweiliger und führte viel näher am Main entlang.
Aber die Wege waren gut zu fahren, an Rüsselsheim und Bischofsheim vorbei, bis wir bei Ginsheim-Gustavsburg wieder den Main überquerten.
Diese Brücken sind für mich immer eine Herausforderung, ich hasse es, das Fahrrad über die schmale Rinne hinauf- und wieder hinunter zu schieben, glücklicherweise habe ich einen sportlichen und lieben Mann, der das für mich macht. Danke, Volker!
An der Mündung angekommen haben wir eine kurze Pause gemacht, um dann den Heimweg auf der nördlichen Mainseite über Hochheim und Flörsheim anzutreten.
Diese Seite war interessanter, der Weg führte entlang der Weinberge, in denen auch gerade gelesen wurde. Ein bisschen weiter hingen die Reben noch voll mit Trauben, und ein paar Sorten mussten wir im Vorbeiradeln probieren, die Trauben schmeckten sehr lecker und verhießen guten Wein…
Nach 34 Kilometern kamen wir wieder an der Staustufe an, eine letzte Brücke, dann hatten wir es geschafft.
Am nächsten Tag haben Volker und der Kühkopf gemeinsam mich geschafft. Nicht nur, dass zwei drittel der Zeit die Wege steinig und hubbelig waren, manchmal waren die Spuren für die Fahrräder so schmal, dass ich – nach einem etwas schmerzhaften Sturz in eine Brennesselböschung – auf diesen Strecken lieber das Fahrrad geschoben habe. Die blauen Flecken sind immer noch nicht ganz weg.
Die Landschaft ist zwar wirklich idyllisch, aber am Ende war ich doch sehr froh, dass wir irgendwann den kürzesten Rückweg genommen haben und ich meine schmerzenden Glieder ausruhen konnte.
Eine Woche später haben wir auf einem kurzen Ausflug – mit neuem Sattel – den restlichen Kühkopf erkundet, das war schon deutlich angenehmer, waren doch hier auch die Wege eher asphaltiert.
Apropos schmerzende Glieder: Mein Skipper ist ja schon mit Schulterschmerzen nach Deutschland zurück gekommen. Als dieser Schmerz immer weiter Richtung Ellenbogen zog und sich verschlimmerte, hat Volker unseren besten Orthopäden und unsere ungeschlagen allerbeste Physiotherapeuten-Freundin aufgesucht. Mit dem Erfolg, dass zwar mittlerweile Schulter und Ellenbogen in Ordnung sind, aber, wahrscheinlich wegen eines Karpaltunnelsydroms die Finger kribbeln, auf sehr unangenehme Weise. Und man weiß nicht, wie lange das dauert (nichts für ungeduldige Seemänner), und ob es nicht zu einer andauernden Lähmung führt. Mal sehen, was daraus wird…