Mit zwei Monaten Verspätung – am 3.9. wollten wir zurückfliegen, am 11.11. war es dann tatsächlich soweit – sind wir wieder an Bord.
Nach einem sehr angenehmen Flug sind wir – mit fast einer Stunde Verspätung – in der Sonne von Lanzarote gelandet. In Frankfurt sind wir bei dichtem Nebel gestartet, und bald waren wir über den Wolken. Schon über Mainz wurde die Sicht viel besser,
über dem Hunsrück konnten wir die zahlreichen Windräder sehen, und der kommunikative Kapitän machte uns Passagiere auch immer wieder auf die unter uns liegenden geographischen Besonderheiten aufmerksam.
Wir überflogen Nantes und die nordfranzösische Küste, dann in südlicher Richtung über die Gironde-Mündung zu den Pyrenäen, entlang der portugiesischen Küste bis Sagres, nahe dem Cabo San Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas. Übrigens, das Bier aus Sagres trinkt Volker sehr gerne bei unserem Lieblingsportugiesen in Darmstadt (Grüße an Maria und Blaise).
Ab dort gab es nur Meer zu sehen, erst kurz vor der Landung konnten wir La Graciosa erkennen, die kleine Insel im Norden von Lanzarote.
In Frankfurt sind wir schon mit einer Stunde Verspätung gestartet, weil es kein Transportmittel für zwei Rollstuhlfahrer gab, nach dem Start hat der Kapitän den Turbo eingeschaltet, und wir sind nur eine halbe Stunde zu spät in Arrecife gelandet. Aber dann fehlten die Bremsklötze für die Maschine, und schließlich noch die Treppen, am Ende war es dann doch über eine Stunde später, vielen Dank fürs Abholen und die Geduld, Gerd!
In Calero liegt die Hexe seit einiger Zeit auf einem anderen Liegeplatz, und wir mussten halb um den Hafen fahren, bis wir vor dem Boot ankamen. Nun sollten noch die schweren Taschen mit unserem Reserve-Autopilot samt aller Elektronik und die Kleider und die Medizin und die neuen Schuhe für die Capitania, etc. aufs Boot getragen werden. Nach einem Glas Wasser war Gerd verschwunden und wir haben alles ausgeräumt und verstaut.
Am Abend genießen wir den Ausblick aus unserer Lieblingsbar, dem Upperdeck, und fallen um 22 Uhr, das ist 11 Uhr abends in Deutschland, müde ins Bett.
Am nächsten Vormittag kommt Ulrike mit Nelly an Bord, Nelly, die alte Hundedame führt einen Veitstanz auf, als sie uns endlich wieder sieht, und als sie wieder an Bord ist, rennt sie wie ein Derwisch von einer Ecke in die andere und tanzt förmlich im Cockpit, wie ein junger Hund. Wir freuen uns auch sehr, Ulrike und Nelly wiederzusehen, allerdings geben wir unserer Freude doch eher mit verhalten-wohlerzogenem nordeuropäischem Temperament Ausdruck.
Mittags will ich Nelly vom Boot tragen, damit Ulrike, die mit ihrer Hüfte auf der steilen Treppe schon genug Probleme hat, mit ihr spazieren gehen kann, nehme voller Übermut die letzte Stufe nicht, und falle – mit Nelly auf dem Arm – auf den Steg. Mein einziger Gedanke gilt dem Hund, ich halte Nelly hoch, damit ihr nicht passiert, und falle so ungünstig, dass sich meine Brille verabschiedet und ins Meer baden geht. Glücklicherweise kommt sie auf einem der großen Steine zum Liegen, aber zu tief, als dass man sie vom Steg aus erreichen könnte. Und natürlich ist Volker, ohne Telefon, unterwegs in der Marina, um Freunde auf anderen Booten wiederzusehen. Da niemand da ist, der uns einen so langen Käscher leihen kann, ziehe ich meinen Badeanzug an, und will gerade, mit Taucherbrille bewaffnet, todesmutig ins Wasser steigen und darunter tauchen, als Volker doch angeradelt kommt, und mich – und meine Brille – rettet.
Zum Apéritif kommen neue und alte Freunde zu Besuch, es wird ein wunderbar fröhlicher Abend mit schönen Gesprächen, die Lust auf mehr machen. Lustig, ganz schnell haben sich zwei Gruppen gebildet, fünf Männer reden über Boote, das Segeln und die Technik dazu, vier Frauen über das Leben an sich und ihre Erlebnisse mit und ohne Boot.
Am nächsten Morgen bricht bei mir eine doofe Erkältung mit trockenem Husten aus, die sich vorher schon leicht mit Halsweh angekündigt hat, aber vollkommen ignoriert wurde (nein, kein böses C., das habe ich zweimal getestet!). Leider ist es auch kein TMS, da ich ja damit begonnen habe. Aber da ich ja ein großzügiger Mensch bin, habe ich die nervige Erkältung mit Volker geteilt, der darüber zwar gerade erfreut war, sich aber nicht wehren konnte. Allerdings ist es besser, hier, als im kalten Darmstadt erkältet zu sein, hier kann man auf jeden Fall immer an der frischen Luft sein.
Eben kamen aus einer dunklen Wolke ein paar Regentropfen, aber die konnte man zählen.
So, liebe Freunde, das war jetzt ein langer Bericht, aber wir sind so froh, wieder an Bord zu sein, dass ich nicht nur meine Erkältung, sondern auch die schönen Momente der ersten Tage auf der Insel teilen und mitteilen wollte …
Ach wie schön. Habt viel Spaß!
jaaaa, endlich seid ihr wieder hier. Schade, dass ihr wegen der Erkältung eingeschränkt seid, aber das holen wir alles nach. Der Freitagstreff war toll, ein lustiger Abend mit alten und neuen Bekannten. Next Friday will come!!!!
Freuen uns schon darauf, Euch besuchen zu können.