Schauspiel

Dramatische Szene bei Nacht

Die besten und einprägsamsten Erlebnisse bietet, wie schon so häufig, die Natur. Das ist auch an unserem neuen Ankerplatz in der Anse d‘Arlet so. Mit Maske, Schnorchel und Flossen ausgerüstet, kontrolliere ich, ob  sich der Anker gut eingegraben hat und ob es Besonderheiten im Wasser gibt, die beim Ankeraufgehen zu Schwierigkeiten führen können. Glasklar ist das Wasser, es sind leider keine Fische zu sehen, aber der Anker sitzt perfekt eingegraben im Grund. Auf dem Rückweg zum Boot sehe ich dann doch etwas, was mein Herz höher schlagen lässt. Eine große Karettschildkröte, grast  seelenruhig das Seegras am Meeresgrund. Um das vielleicht einen dreiviertel Meter große Tier nicht zu beunruhigen, treibe ich bewegungslos an der Wasseroberfläche und beobachte seine Reaktionen. So vergehen einige beeindruckende Minuten. Diese Bucht hier ist berühmt für ihre Meeresschildkröten, erzählt mir Cornelia später, die bisher bei ihren morgendlichen Schwimmrunden leider noch keine zu Gesicht bekommen hat.

Eine entzückende Bucht liegt vor uns


Es gefällt uns in dieser Bucht besonders gut, es gibt ein typisch karibisches Örtchen, die Hänge der Umgebung sind dicht bewaldet, und Scharen von Pelikanen stürzen sich senkrecht zum Fischfang ins Wasser. Bei einem kleinen Landgang entdecken wir neben bunten karibischen 
Holzhäusern die bunte artenreiche Pflanzenvielfalt der Karibik.

 

Die Früchte des Brotfruchtbaums

Es gibt Mangobäume mit noch nicht reifen Früchten zu bewundern, ein großer Brotfruchtbaum mit seinen männlichen und weiblichen Früchten zieht uns in seinen Bann, auch einen Guavenbaum sehen wir in dem kleinen Ort. Alle möglichen Arten von Palmen wachsen hier und es blüht an allen Enden und Ecken.

Der Strand ist gut bevölkert, und um das kleine strandnahe Riff mit seinen bunten Fischen ziehen viele Menschen schnorchelnd ihre Bahn. Auch wir waren dort. Man sieht Fächerkorallen, Röhrenkorallen, Hornhechte, Drückerfische, Zebrafische und viele andere Fischarten, die wir erst im Internet raussuchen müssen.

Die kleine Kirche

Im Ortsmittelpunkt steht eine kleine Kirche mit einem blauen Holzdeckengewölbe, das an das tiefe blau des atlantischen Ozeans erinnert.

Die Grundversorgung für die Einheimischen und die Touristen wird durch zwei Minisupermärkte, einen Metzger-Marktwagen, eine kleine Markthalle, in der Locals ihr selbstangebautes Obst und Gemüse feilbieten, sowie einen Bäcker gesichert.

Tagsüber bevölkern zahlreiche Tagesausflugsschiffe mit Gästen an Bord die Bucht. Nachts ist es himmlisch ruhig und nur die Grillen zirpen. Ein besonders beeindruckendes Spektakel bieten die in Massen umherfliegenden Fledermäuse, die im Widerschein der Taschenlampe sichtbar werden.

Jetzt noch ein paar Reparaturhighlights:

Bei der Arbeit

Wir mussten die Membrane des Wassermachers mit der tatkräftigen und geistigen Unterstützung von Bernhard tauschen, da zu viele messbare Teilchen, sogenannte Parts per Million, in unserem Trinkwasser waren. Zum Glück gibt es alle Ersatzteile in Le Marin im Caraibe Shop, einem technischen Zubehörhandel, der alle großen Zubehörmarken vertritt. Zudem haben wir die lose Schraube am vorderen Beam wieder fest angezogen und noch einen Bypass fürs Abwasser der Toilette erstellt, damit kann der Fäkalientank nie wieder zum Problemfall werden. Leider mussten wir auch feststellen, dass der originale Hydraulikautopilot eine undichte Stelle und sich das ganze Hydrauliköl in die Motorbilge ergossen hat. Der wird dann morgen ausgebaut, und am Dienstag geben wir das defekte Teil zur Überholung, bei Caraibe in Le Marin.

Das Fahrtenseglerleben ist ein bunter Mix aus Unterhalt am Boot, Freunde treffen und kennenlernen, die Umgebung erkunden und den immer wieder anfallenden notwendigen Reparaturen an Schiff und Zubehör.

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Eine Antwort zu Schauspiel

  1. Thijs sagt:

    Almost the same as driving around in a overland truck, when you stop after a long and hard trans Amazon or trans pantanal trip you need to spend time to make sure everything is still Holden together. We are we waiting already 4 weeks for some parts from the USA. Before we can continue to Bolivia and Argentina.

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