Gestern war es soweit, unsere unbeabsichtigt verlängerte Wintersegelpause ging zu Ende und nach einer achteinhalbstündigen Autofahrt, die, abgesehen von ein paar Schneeschauern im badischen Verkehrsraum, ereignislos verlief, standen wir endlich wieder vor unserem Boot. Unser erster Blick galt natürlich dem neuen Antirutschbelag und gleich beim ersten Anbordsteigen war der berühmte Vorher-Nachher-Unterschied mehr als deutlich spürbar. Die Sandkörnung ist jetzt so aggressiv, dass ein unbeabsichtigtes Ausrutschen an Deck eigentlich ausgeschlossen werden kann.
Hellweiß blinkt der neue Decksbelag in der Sonne, denn nach den grauen Tagen in Darmstadt scheint hier im Süden endlich die Sonne von einem superblauen Mittelmeerhimmel. Das Autothermometer zeigte kurz vor der Ankunft wärmende 10 Grad, nicht schlecht. Noch besser als das Wetter war die Einladung der Lunaracrew zum Abendessen. Und Überraschung, nicht nur Martin und seine Frau Susanne waren an Bord ihrer „Lunara“, sondern auch Sylvia und Jürgen von der „Graskarpfen“ fanden sich bald ein. Die beiden hatten wir mehr als ein Jahr nicht gesehen und entsprechend groß war die Wiedersehensfreude.
Heute hat mich eine innere Unruhe irgendwie schon um 6.30 Uhr geweckt und um 8 Uhr hielt mich nichts mehr im Bett. Zuviel galt es zu erledigen, wir wollten noch vom glücklichen Umstand des Mietwagens profitieren. Also ging es mit einer Wasserpumpenzange gleich in die vordere Backskiste, um zwei von den drei großen 13-Kilogramm-Butangasflaschen auszubauen. Einer der Spanngurte zum Fixieren war so korrodiert, dass nur der finale Schnitt mit dem scharfen Messer die Gasflaschen freigab.
Auch der Dieselvorrat im Steuerbordtank war ziemlich im Keller, ich tanke gerne, wann immer möglich, mit den Reservekanistern von der Autotankstelle, den Dieselkraftstoff ohne Bioquotenpflichtanteil (das ist der teurere Diesel!). Der Vorteil liegt dabei auf der Hand, dieser Diesel der DIN En Norm 590 neigt deutlich weniger zur Algen-, bzw. Bioschlammbildung im Tank als der normale Diesel. Das macht beim Auto nix aus, da das Zeug so schnell verbraucht wird, dass sich keine schädliche Biosuppe bildet. Jedenfalls haben wir 190 Liter in Kanistern rangekarrt und eingefüllt, war auch gleichzeitig ein Krafttraining, gell.
Die frisch gefüllten Gasflaschen, stehen wieder an ihrem Platz, gesichert mit einem neuen Spanngurt mit Edelstahlschließe!!! Wenn so ein Arbeitstag mal anfängt und die Motivation da ist, macht man weiter. Sechs Stunden lang haben wir Gelcoat poliert, den Salon grundgereinigt, die Eignerkammer komplett gestaubsaugt, die Betten frisch bezogen, und das Leihauto am Flughafen abgegeben.
Dazu noch ein Wort, wir hatten einen Ford Kuga, Benziner, mit Allradantrieb und Automatikgetriebe. Dieser kleine SUV hat mehr als 10 Liter im Durchschnitt verbraucht und das bei ruhiger Autobahnfahrt, wie „en France“ üblich mit 130 km/h. Ich hab das Suv gleich mal in Suf(f) umgemünzt. Mein alter Mercedes Diesel mit Achtzylindermotor, der bald nicht mehr alle Straßen in meiner geliebten Heimatstadt befahren darf, verbraucht bei ruhiger Fahrt nicht mehr als acht Liter im Schnitt. Wo ist der Fortschritt?
Zum Schluss gehen noch ganz schnell herzlichste Grüße von uns an die Vereinsmitglieder des Segel-Club-Saar und des Yachtclub Saarbrücken, die heute ihren gemeinsamen Jahresempfang feiern, wozu wir ganz viel Spaß und Erfolg aus LGM wünschen.