Mittwoch 23.06. – Donnerstag 24.06.2021
18:00 Uhr, zunächst wundern sich die beiden Skipper, dass die Hexe so langsam segelt, vielleicht, so meinen sie, haben wir Kraut gefangen im Ruder oder an den Schrauben. Also werden die Motoren angeschaltet, die Hexe mal im Kreis gedreht und dann kurz rückwärts gefahren, damit sich die anhängenden Meereskräuter lösen.
Der Wind nimmt zu, er geht auf 18 20 Knoten, aber leider scheint die Strömung immer noch gegenan zu stehen.
19:45 fangen wir an, das Abendessen zu bereiten, Volker kocht heute mit Vorspeise: Farce bretonne, sowas wie Hackfleisch von Schwein und Kalb mit Lauch, Karotten und Tomaten, dazu eine Scheibe Baguette mit Salz und Olivenöl, sehr lecker, zum Hauptgang gibt es klassisch Schweinelendchen mit Champignonrahmsoße und Nudeln, auch fein.
Nach den harten Aufgaben heute darf auch mal der Käptn schlafen, um 21:00 Uhr legt er sich hin und schläft auch bald danach. Sowohl Matthijs als auch ich hatten einen Mittagsschlaf, ich habe gut anderthalb Stunden geschlafen, das war sehr erholsam.
23:30 Uhr: Inzwischen ist auch der Käptn wieder aufgetaucht, erholt nach einem kurzen Schlaf. Jetzt ist es dunkel, bis auf den fast vollen Mond, der heute, endlich mal wieder, an einem wolkenlosen Himmel steht und für einen hellen Streifen über dem östlichen Meer sorgt. Dadurch wird die Nacht nicht ganz so dunkel sein. Hier weit draußen auf dem Atlantik ist das Meer mehr als 4000 m tief, das sind über vier Kilometer Wasser, die da unter uns sind! Ein beeindruckender Gedanke, und ich stelle mir vor, welche Tiere wohl da unten in völliger Dunkelheit leben mögen.
Um uns herum gibt es nicht viele Schiffe, vereinzelt kommt mal ein Frachter oder ein Tanker vorbei, und ein großes, 17 m langes Segelboot, die Wappen von Bremen fährt mit ungefähr der gleichen Geschwindigkeit vor uns her und taucht ab und zu im AIS auf. Ansonsten ist es sehr ruhig um uns herum.
Nach langem Probieren habe ich vorhin tatsächlich mal einen Wetterbericht über SSB bekommen, dann kann ich das am Morgen noch einmal probieren, damit wir für die etwas längere Fahrt von A Coruna nach Porto Santo gerüstet sind.
06:00 Uhr: Die Nacht war eher ruhig, der Wind hat immer weiter abgenommen, und heute morgen gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang. Ich habe gut geschlafen, immer so drei Stunden lang, dann hab ich kurz nach oben geschaut und weitergeschlafen. Volker hat den großen Teil der Nachtwache übernommen, da es sehr ruhig war konnte auch er immer mal kleine Kurzschlafeinheiten einlegen.
Nach der Halse haben die beiden Skipper wieder den Gennaker gesetzt, es bleiben noch 174 sm bis A Coruna, wir haben um die 11 13 Knoten Wind , die Wellen sind flacher geworden, und ich versuche mich noch einmal an dem Wetterbericht. Mal sehen, was der Tag so bringt.
Schön von euch zu hören und auf diese Weise etwas an eurem Törn teilzunehmen .
Weiterhin eine gute und sichere Reise