Dienstag, 8. September 2020, Baro 1022, bedeckt, Wind W 4 – 5
Hoorn 14:50 – Stavoren 18:55, 23 sm
Gäste an Bord: Larissa, Johannes, Lucie, Jannis, Hündin Nana
Volker manövriert bravourös an dem Motorboot vorbei, das am Meldesteiger festgemacht hat. Auf beiden Seiten ist nicht mal ein Meter Platz, aber es passiert nichts. Vor der Hafeneinfahrt wird wie immer schnell das Großsegel hochgezogen, die Genua ausgerollt, und um 15:15 segelt die Hexe bei 14 – 15 Knoten Wind von raumschots mit über sieben Knoten Fahrt durchs flache Ijsselmeer. Ein bisschen Sonne wäre jetzt gut, aber unseren Gästen gefällt es auch so, sie sitzen im Netz und erfreuen sich am Katamaran-Segeln.
Kurz vor 17 Ihr sind wir an der Krabbergatsluis, wir können auch direkt einfahren, der kleine Boter vorne hat in der Mitte der Schleusenkammer festgemacht, wird aber aufgefordert, sich weiter nach vorne zu verlegen, denn nach uns kommen noch zwei größere Boote. 17:12 sind wir durch, nun sind es nur noch elf Seemeilen bis Stavoren.
Kurz vor sieben machen wir an dem Plattbodenschiff „Vrouenzand“ fest, wie es uns die Hafenmeisterin per Telefon und Funk empfohlen hat, und tatsächlich kommt sie auch noch vorbei, um 30,90 € Liegegeld zu kassieren. Sie hatte sich auch gleich an den Katamaran Hexe erinnert.
Mittwoch, 9. September 2020, Baro 1018,
bedeckt, Sprühregen, Wind aus westlichen Richtungen 5 – 6
Stavoren 11:00 – Vlieland 16:50, 37 sm
Nach reichhaltigem Frühstück und einem Schnack mit der holländischen Hexe, der Yoga-Skipperin von der Vrouenzand, die einen Hexenbesen als Windmesser im Mast hat, starten wir zur Lorentzsluis. Der Wind ist frisch, die Genua reicht aus, um uns mit 6 – 7 Knoten Fahrt zur Schleuse zu bringen. Die kleine steile Ijsselmer-Welle ist zwar unangenehm ohne Großsegel, außerdem ist es kalt und ein bisschen feucht, deswegen verstecken sich alle im Cockpitzelt, außer dem jeweiligen Steuermann und Johannes, dem es in der frischen Luft angenehmer ist als unten im geschlossenen Zelt. Lucie, die gestern dem Skipper einen Schreck eingejagt hat, als ihr beim ersten Blick aus dem Fenster des stehenden Bootes schon “ein bisschen schlecht” wurde, hält sich heute tapfer, trotz der Wellen.
An der Schleuse dürfen wir direkt einfahren, hinter einem großen Bagger und mit zwei kleinen Segelbooten geht es einen halben Meter hoch, dann sind wir frei und haben Salzwasser unter den Rümpfen.
Auch ein russischer Zweimaster ist in dem Programm drin, dass Larissa für ihre Freunde organisiert hat, sowie zwei große Flusskreuzer, die aus Harlingen kommen.
Nach der Schleuse wird das Großsegel gesetzt, im Fahrwasser geht es direkt vor dem Wind, dann mit halbem Wind bis Harlingen. Dort kommen wir pünktlich kurz vor 14 Uhr an, genau zu Hochwasser, denn von da ab kippt die Gezeit, und wir haben den Strom mit uns, zunächst nur ganz leicht, später stärker.
Ab Harlingen motoren wir, denn in dem engen Fahrwasser ist nicht gut kreuzen, wie man spätestens an der Segelyacht sieht, die uns – kreuzend – die Vorfahrt nimmt. Nicht ohne dass Volker den Mannen an Bord der Atlantik zuruft, dass er gerne Nachhilfestunden in Seemannschaft geben könnte.
Leider kommen jetzt die Regenwolken immer näher, es ist nass und ungemütlich am Steuer, aber hier ist viel zu viel Verkehr, da muss der Skipper am Rad stehen. Ich mache das Radar an, damit wir nicht aus Versehen Boot oder Boje rammen, wir motorsegeln bis zur nordwestlichsten Tonne, dann können wir wieder segeln, der Regen ist vorbei, und blauer Himmel kommt heraus.
Nun allerdings geht es richtig flott voran, der Wind hat wieder aufgefrischt auf über 16 Knoten, und es steht eine ordentliche Welle aus dem Gatt. Durch den Strom und den Wind beschleunigt die Hexe auf über neun, manchmal zehn Knoten Fahrt, das macht ordentliches Gerumpel im Boot, wenn sie in die Wellentäler fällt.
Schnell sind wir bei dem letzten kleinen Stück längs des Strandes von Vlieland angekommen, nun müssen schnell im engen Fahrwasser die Segel geborgen werden. Dann haben wir beide ein bisschen Herzklopfen, denn wir kennen die Hafeneinfahrt nach Vlieland und wissen um den tückischen Vliestrom, der an der Einfahrt vorbei versetzt.
Aber Volker fährt mit Mut bravourös in die zwölf Meter breite Einfahrt, und schon sehen wir voraus einen schönen Liegeplatz am uns vom Hafenmeister telefonisch avisierten B-Steg. Ein royaler Platz für die Hexe. Und wir sind so froh, endlich wieder auf unserer westfriesischen Lieblingsinsel zu sein!
Wenn ich diese Bilder sehe, kommen die Tränen…. Ich vermisse meine Heimat im Norden, die Dünen, das Watt, die oft tückische Tide. Segeln im Wattenmeer ist speziell. Oft schon müsste ich Stunden auf das Wasser warten, weil ich zu spät war…. Ich sehe ihr habt auch dort im Norden wunderschöne Segeltag. Ich vermisse euch hier auf Lanzarote. Un beso y un abrazo
Good to read you made it to Vlieland, Rieneke spent all her summers with her family on Vlieland till I took her to other parts of the world.