Schreiben könnte ich viel, zum Beispiel davon, welche Probleme mit unserem Schiff uns, abgesehen von der Starkwindvorhersage, noch hier in La Grande Motte halten. Lust dazu habe ich eigentlich keine, denn wir würden viel lieber von tollen Erlebnissen erzählen und nicht von nervigen Defekten, die fast zwei Jahre nach der Bootsübergabe eigentlich keiner mehr erwarten würde. Aber unser Outremerkat ist anscheinend immer wieder für Negativüberraschungen gut.
Eines von diesen Negativerlebnissen ist, dass die am Montag in Betrieb genommene Entsalzungsanlage gestern gleich an zwei Stellen geleckt hat. Die Anlage war während des zurückliegenden Werftaufenthaltes ausgebaut worden, um ein Leck im Heck abzudichten. Der herbeigerufene Monteur zog die Überwurfschrauben der Zuleitungen nach und jetzt hoffen wir, dass das Problem gelöst ist.
Heute fand ich dann ausgelaufene Heizungsflüssigkeit in zwei Bilgenabteilungen. Da ich mir anfangs nicht sicher war, um welche Art von Flüssigkeit es sich handelt, und weil man ja als Bootsfahrer darauf konditioniert ist, den Salz- bzw. Süßwassertest zu machen, hab ich gleich meinen Finger darin getaucht und das probiert. Ich kann nun hier mitteilen, dass ich noch nie so was ekelhaft Schmeckendes im Mund hatte. Grund für die Undichtigkeit waren in dem Fall lockere Schlauchschlellen von den Schlauchverbindern.
Dazu gibt es noch ein paar, ebenfalls heute entdeckte, Gelcoatprobleme.
Fazit: Samstag los segeln ist gestrichen. Martin und Susanne freuen sich, dass wir ihnen. noch ein paar Tage länger hier in LGM erhalten bleiben, folglich verbringen wir die Abende zusammen. Und daher gibt es glücklicherweise nicht nur Negatives zu berichten. Ein Highlight am heutigen Tag war, dass uns Raphael das Spleißen von Dyneema (Material, aus dem Schoten und Fallen hergestellt werden) geduldig und anschaulich erklärt hat. Wir sind sehr froh darüber, da dieses Material an vielen Stellen im Riggbereich an Bord verwendet wird und bei Verschleiss ersetzt werden muss.
Morgen machen Cornelia und Susanne einen Ausflug nach Port du Rhône, um Silvia und Jürgen das Auto zurückzugeben. Das Schiff ist im Decksbereich jetzt komplett poliert, das erfreut mein Auge und am Wochenende sollen die Temperaturen wieder in den zweistelligen Bereich zurück klettern, das ist ja auch etwas Positives.
In diesem Sinne wünschen wir allen unseren Lesern viele positive Momente und schon jetzt ein schönes Wochenende.
Hallo Frau Großmann, hallo Herr Wandler.
Denken Sie immer daran: “Nichts ist so schlecht, daß es nicht für irgendwas gut wäre.”
Die längere Wartezeit wegen einiger “Schiffsblessuren” sollte halt sein. Bei besserem Wetter, zuverlässigem Equipment und guter Laune segelt es sich besser.
Ich wünsche Ihnen aus dem leicht eingeschneiten Darmstadt die besten Wünsche….
Dieter Koch